Geheimakte Wuff by Tuula Kallioniemi

Geheimakte Wuff by Tuula Kallioniemi

Autor:Tuula Kallioniemi [Kallioniemi, Tuula]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: kinder
Herausgeber: Ravensburger
veröffentlicht: 2014-04-07T22:00:00+00:00


Auf Brettern durch den spätwinterlichen Wald

Was war bloß mit ihm los? Tomas Tossavainen war nicht mehr er selbst. Er rutschte auf Langlaufbrettern durch den spätwinterlichen Wald, ohne dass er zum Beispiel von einem sadistischen Lehrer dazu gezwungen worden wäre.

Selbstverständlich war Tomas nicht alleine.

„Superirre! Sieh dir nur diese Bäume an!“, jauchzte Jolanda unter ihrer bunten Mütze.

Tomas betrachtete gehorsam die bereiften Birken. Er nahm keine Notiz von den Blasen an seinen Zehen und den Krämpfen in seiner Schulter. Er sah nur Jolanda, die mit einem glücklichen Lächeln auf dem Gesicht auf ihren Skiern durch das Gestrüpp glitt.

Doch plötzlich wurde die Idylle durch ein Geräusch gestört. Es hörte sich an, als wenn da irgendwo Glas zersplitterte. Am Ufer des Sees flog ein Schwarm kleiner Vögel auf.

„Was war das?“, fragte Jolanda ängstlich.

Am Ufer stieg nun schwarzer Rauch auf.

Im Schutz einiger Weidenbüsche glitten Tomas und Jolanda näher.

„Kahjo und Törhönen“, flüsterte Tomas und zog sich die Skier von den Füßen.

Sie duckten sich hinter das Gebüsch und verfolgten, wie Kahjo und Törhönen vor einem Sommerhaus Holzscheite in ein Lagerfeuer warfen. Sie grillten Würstchen und tranken Bier. Offensichtlich hatten sie ihren Spaß.

„Komm, wir hauen ab“, flüsterte Tomas.

„Nein, jetzt kriegen wir sie dran“, sagte Jolanda leise.

„Ich passe hier auf und du rufst die Polizei an.“

Tomas schluckte.

„Jetzt rächen wir uns. Aber sie dürfen nie erfahren, wer sie verpfiffen hat“, sagte Jolanda. „Guck mal, die beiden haben die Fenster kaputt gemacht und alles rausgeschmissen; die ganze Einrichtung liegt im Vorgarten.“

Von irgendwoher war das Geräusch eines Motorschlittens zu hören.

Kahjo und Törhönen sprangen auf und sahen sich an. Dann spähten sie auf den zugefrorenen See.

„Scheiße! Nix wie weg! Da kommt einer!“, rief Kahjo. Als sie durch den Wald davonrannten, knackte es unter ihren Füßen.

„Das wär’s“, sagte Tomas erleichtert.

„Lass uns im Versteck bleiben“, flüsterte Jolanda. „Sonst glaubt er noch, dass wir das gewesen sind.“

Jetzt sahen sie einen Mann im silberfarbenen Overall, der auf seinem Schlitten ans Ufer kurvte. Er schaltete den Motor aus und sah sich um. Dann löschte er das Feuer mit Schnee und blickte durch ein Fenster nach innen. Kopfschüttelnd kehrte er zu seinem Schlitten zurück und fuhr wieder los. Bald war er hinter der Spitze der Halbinsel verschwunden.

„Ob der jetzt die Polizei anruft?“, fragte Jolanda.

„Lass uns verschwinden!“, drängelte Tomas.

„Aber wir sind doch Zeugen.“

„Die bringen uns um“, murmelte Tomas.

Wer sollte das besser wissen als er. Erst vor wenigen Tagen waren ihm Kahjo und Törhönen auf der Straße begegnet. Sie hatten ihm seinen neuen Eishockeyschläger aus der Hand gerissen und in Erinnerung an eine gewisse Angelegenheit auf dem Flohmarkt in Stücke gehauen.

„Wir fahren zu der kleinen Insel dahinten und sehen von da aus zu, was passiert“, schlug Jolanda vor.

Tomas rutschte auf seinen Skiern hinter ihr her.

Sie warteten eine Stunde, aber es geschah nichts.

„Vielleicht hat er gar nicht die Polizei angerufen. Die Leute mischen sich nicht gern in die Angelegenheiten von anderen ein“, meinte Tomas.

Jolanda sah ihn vielsagend an.

„Nee, natürlich nicht …“

„Das bringt meistens nur Ärger“, behauptete Tomas.

Als nach einer weiteren Stunde immer noch nichts passiert war, liefen sie auf ihren Skiern zu dem Sommerhaus zurück.



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