Disziplinmanagement in der Schulklasse by Keller Gustav

Disziplinmanagement in der Schulklasse by Keller Gustav

Autor:Keller, Gustav [Keller, Gustav]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Verlag Hans Huber
veröffentlicht: 2013-12-07T00:00:00+00:00


Ziel des Trainingsraum-Programms ist es, die Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler für ihr Verhalten zu fördern. Sie sollen sich der Folgen ihres Störverhaltens bewusst werden und darüber reflektieren. Diese Reflexion bleibt nämlich bei vielen Störern aus. Gedankenlos unterbrechen sie den Lehr- und Lernprozess, ohne zu erkennen, dass sie sich selbst und der Lerngemeinschaft schaden.

Fällt ein Schüler wiederholt im Unterricht auf, wird ihm klar gemacht, dass er die Grundregeln der Lerngemeinschaft verletzt. Er muss einsehen, dass er die gesetzten Grenzen überschritten hat und jetzt Verantwortung tragen muss. Er wird auf sein Fehlverhalten mit der Frage «Was tust du gerade?» hingewiesen. Gleichzeitig wird nochmals die Regel, die er gebrochen hat, verdeutlicht. Danach wird er gefragt, ob er sein Fehlverhalten ändern möchte. Tut er dies, ist der Störfall vorerst beendet. Es wird jetzt erwartet, dass er die Regel einhält. Tut er dies nicht, muss er das Klassenzimmer verlassen und in den Trainingsraum gehen.

Im Trainingsraum wird der Schüler vom Trainingsraumlehrer begrüßt. Er nennt diesem seinen Namen und überreicht ihm das Zuweisungsformular. Auf dem Formular ist die Störung, weswegen der Schüler das Klassenzimmer verlassen musste, kurz beschrieben.

Da manchen Schülerinnen und Schülern die Selbstreflexion schwerfällt, sollte sie der Trainingsraumlehrer zumindest anfangs unterstützen. Insbesondere dann, wenn sie über das Ziel ihres Störverhaltens und alternative Wege der Zielerreichung nachdenken sollen. Auf der Basis dieser ersten Hilfe fertigt der Schüler seinen Rückkehrplan an, indem er die Leitfragen (siehe unten) schriftlich beantwortet. Weigert sich ein Schüler, den Rückkehrplan zu schreiben, wird er, vorausgesetzt dass jemand zu Hause ist, nach Hause geschickt. Er muss dann zusammen mit den Eltern zu einem Gespräch in die Schule kommen. Erst wenn er den Plan ausgefüllt hat, darf er wieder am Unterricht teilnehmen.

Der Trainingsraumlehrer sieht sich den fertigen Rückkehrplan an. Er prüft, ob dieser formal und inhaltlich okay ist. Fällt die Prüfung negativ aus, muss nachgebessert werden.

Nun kehrt der Schüler in das Klassenzimmer zurück. Entweder in derselben Stunde oder später zeigt er seinen Plan derjenigen Lehrperson, die ihn in den Trainingsraum geschickt hat. Die Lehrperson sieht sich den Plan ebenfalls an, korrigiert ihn gegebenenfalls und trifft mit dem Schüler eine Vereinba-rung. Sie besteht darin, dass der Schüler die versprochene Verhaltensände-rung realisiert und der Lehrer die Umsetzung motivierend begleitet.

Übersteigt die Anzahl der Trainingsraum-Besuche den festgelegten Grenzwert, finden Gespräche mit den Eltern und den beteiligten Lehrern statt, um weitere Konsequenzen zu erörtern.



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