Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk by Jaroslav Hasek

Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk by Jaroslav Hasek

Autor:Jaroslav Hasek [Hasek, Jaroslav]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-11-02T16:00:00+00:00


Vater Alkoholiker. Mutter Prostituierte.

I. Schwester (ertränkt)

II. Schwester (Zug)

Bruder (von der Brücke)

Großvater † Frau, Petroleum, angezündet

II. Großmutter (Zigeuner, Streichhölzeln), usw.

Und der eine, wie ers dem Stabsarzt vorzutragen angefangen hat, is nicht mal übern Vettern hinausgekommen, und weils schon der dritte Fall war, hat der Stabsarzt gesagt: ›Du Kerl, und deine Kusine väterlicherseits hat sich in Wien vom sechsten Stock heruntergeworfen, du hast eine schrecklich vernachlässigte Erziehung, und drum wird dich die Korrektion bessern.‹ So hat man ihn in die Korrektion geführt, hat ihn krummgeschlossen, und gleich is ihm die schrecklich vernachlässigte Erziehung und der alkoholische Vater und die prostituierte Mutter vergangen, und er hat sich lieber freiwillig an die Front gemeldet.«

»Heute«, sagte der Einjährigfreiwillige, »glaubt beim Militär niemand mehr an erbliche Belastung, weil man sonst alle Generalstäbe ins Irrenhaus sperren müßte.«

In der eisenbeschlagenen Tür rasselte ein Schlüssel, und der Profos trat ein. »Infanterist Schwejk und Sappeur Woditschka zum Herrn Auditor!«

Sie standen auf, und Woditschka sagte zu Schwejk: »Siehst du sie, die Halunken, jeden Tag ein Verhör und fort kein Ergebnis. Wenn sie uns schon, Himmelherrgott, lieber verurteilen möchten. So wälzen wir uns den ganzen Tag herum, und diese magyarischen Fallotten laufen herum …«

Auf dem Wege in die Kanzleien des Divisionsgerichtes, die auf der andern Seite in einer andern Baracke untergebracht waren, erwogen Sappeur Woditschka und Schwejk, wann man sie eigentlich vor ein ordentliches Gericht stellen werde.

»Fort nur lauter Verhöre«, ärgerte sich Woditschka, »wenn wenigstens was herausschaun möcht. Sie verbrauchen einen Stoß Papier, und man bekommt das Gericht nicht mal zu sehn. Man verfault hinter den Gittern. Sag aufrichtig, is die Suppe zum Fressen? Und das Kraut mit den erfrorenen Erdäpfeln? Kruzifix, so einen blöden Weltkrieg hab ich noch nicht gefressen! Ich hab mir das ganz anders vorgestellt.«

»Ich bin ganz zufrieden«, sagte Schwejk, »noch vor Jahren, wie ich aktiv gedient hab, hat unser Kommißknopf Solpera gesagt, daß jeder sich beim Militär seiner Pflichten bewußt sein muß, und hat dir dabei so eine übers Maul gegeben, daß du dran nie vergessen hast. Oder der selige Oberlajtnant Kwajser, wenn der die Gewehre untersuchen gekommen is, so hat er uns immer erklärt, daß jeder Soldat die größte seelische Abhärtung zeigen soll, weil Soldaten nur Rindviecher sind, was der Staat füttert, denen er zu fressen, Kaffee zu trinken und Tabak in die Pfeifen gibt, wofür sie ziehen müssen wie Ochsen.«

Sappeur Woditschka wurde nachdenklich, und nach einer Pause erklärte er: »Bis du bei diesem Auditor sein wirst, Schwejk, so irr dich nicht und wiederhol, was du das letztemal beim Verhör gesagt hast, daß ich nicht in eine Schlamastik komm. Also Hauptsache is, daß du gesehn hast, daß mich die magyarischen Fallotten überfalln ham. Wir ham alles auf gemeinsame Rechnung unternommen.«

»Fürcht dich nicht, Woditschka«, beschwichtigte ihn Schwejk, »nur Ruhe, keine Aufregung nicht, is denn was dran, vor so einem Divisionsgericht zu stehn? Da hättest du sehn solln, wie so ein Militärgericht vor Jahren rasch gearbeitet hat. Da hat dir bei uns ein Lehrer Heral aktiv gedient, und der hat uns einmal, wie wir alle ausn Zimmer Kasernarrest gekriegt



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