Der Graf von Monte Christo by Dumas Alexander

Der Graf von Monte Christo by Dumas Alexander

Autor:Dumas, Alexander [Dumas, Alexander]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-05-11T00:00:00+00:00


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Die Apfelschimmel

Der Baron und der Graf durchschritten eine lange Flucht von prunkvollen, aber mit schlechtem Geschmack eingerichteten Zimmern und traten in das Boudoir der Frau Danglars, ein kleines achteckiges Gemach, dessen Wände mit rosa Satin behängt waren. Die Stühle waren aus altertümlichem vergoldetem Holzwerk und mit altertümlichen Stoffen überzogen; über den Türen waren Schäferszenen in der Art Bouchers dargestellt, und zwei hübsche Pastellzeichnungen in Medaillonform paßten gut zur übrigen Ausstattung. Dieses kleine Zimmer war das einzige im Haus, das Stil hatte; allerdings war es nicht nach dem Plan des übrigen Hauses eingerichtet worden, den Danglars mit einem der berühmtesten Architekten des Kaiserreichs entworfen hatte, sondern die Baronin und Lucien Debray hatten sich die Ausstattung vorbehalten. Danglars, ein großer Bewunderer der Antike, wie die Zeit des Direktoriums sie verstand, verachtete denn auch diesen kleinen Schlupfwinkel, wo er übrigens im allgemeinen nur unter der Bedingung zugelassen wurde, daß er zur Entschuldigung seiner Anwesenheit jemand mitbrächte. Es war also in Wirklichkeit nicht Danglars der Einführende, sondern er wurde eingeführt und gut oder übel empfangen, je nachdem das Gesicht des Besuchers der Baronin angenehm oder unangenehm war.

Frau Danglars, die trotz ihrer sechsunddreißig Jahre noch für eine schöne Frau gelten konnte, saß an ihrem Klavier, einem kleinen Meisterwerk eingelegter Arbeit, während Lucien Debray an einem kleinen Tisch in einem Album blätterte.

Lucien hatte schon früher Gelegenheit gehabt, der Baronin mancherlei über den Grafen zu erzählen, der bei dem Frühstück bei Albert einen großen Eindruck auf seine Tischgenossen gemacht hatte. Die Neugier der Baronin, die auch von Morcerf mancherlei über den Grafen erfahren hatte, war dadurch aufs höchste gereizt. Danglars wurde infolgedessen von seiner Frau mit einem Lächeln empfangen, was nicht oft vorkam. Der Graf seinerseits wurde mit einer förmlichen, aber anmutigen Verbeugung empfangen.

Lucien begrüßte den Grafen halb wie einen Bekannten und Danglars wie einen vertrauten Freund.

»Gestatten Sie«, sagte Danglars zu seiner Frau, »daß ich Ihnen den Grafen von Monte Christo vorstelle, der mir von meinen Geschäftsfreunden in Rom aufs wärmste empfohlen worden ist. Ich brauche nur ein Wort zu sagen, um ihn auf der Stelle zum Günstling unserer Schönen zu machen; er kommt mit der Absicht nach Paris, hier ein Jahr zu bleiben und in diesem Jahre sechs Millionen auszugeben; das verspricht eine Reihe von Bällen, Diners und Festen, bei denen der Herr Graf uns hoffentlich ebensowenig vergessen wird, wie wir unsererseits ihn nicht bei unsern kleinen Festlichkeiten vergessen werden.«

»Wann sind Sie angekommen, Herr Graf?« fragte die Baronin. »Gestern morgen, gnädige Frau.«

»Und Sie kommen Ihrer Gewohnheit nach, wie man mir gesagt hat, vom Ende der Welt?«

»Nur von Cadiz diesmal, gnädige Frau.«

»Sie kommen in einer schrecklichen Zeit; Paris ist im Sommer abscheulich; es gibt keine Bälle, keine Gesellschaften, keine Feste mehr; Oper und Theater sind außerhalb, es bleiben uns also nur einige armselige Rennen auf dem Champ de Mars und in Satory. Werden Sie rennen lassen, Herr Graf?«

»Ich werde alles mitmachen, was man in Paris macht, gnädige Frau«, antwortete Monte Christo, »wenn ich so glücklich bin, jemand zu finden, der mich über die französischen Sitten unterrichtet.«

»Sie sind



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