Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name by Anonymus

Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name by Anonymus

Autor:Anonymus
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-8387-0602-3
Herausgeber: Lübbe


Vierunddreißig

»Peto! Wach auf! Wach auf, ich bin es, Kyle! Ist alles in Ordnung?«

»Was ist passiert? Oh, mein Kopf! Aua!«

Petos Kopf pochte, als wäre er von einem Zug gestreift worden. Wo zur Hölle war er überhaupt? Er konnte nichts sehen außer Kyles Gesicht über sich inmitten eines klaren weißen Himmels. Es fühlte sich an, als läge er im Gras, doch warum? Und wie war er hierhergekommen?

»Er hat dich in der ersten Runde k.o. geschlagen, wie wir es geplant hatten«, sagte Kyle und grinste zu ihm herab. »Du hast saubere Arbeit geleistet. Es sah aus wie echt. Aber du hättest wenigstens ein paar Mal zurückschlagen können, bevor du zu Boden gegangen bist.«

»Hä? Was?«

»Komm schon, Peto. Du kannst jetzt aufhören damit. Jetzt sieht uns niemand mehr zu.«

»Kyle, wo bin ich?«

»Wir sind draußen. Beim Arzt.«

Peto drehte den Kopf nach links. Ein Krankenwagen parkte ein paar Meter abseits, und ein Arzt in weißem Kittel mit einem Stethoskop um den Hals stand mit dem Rücken an den Wagen gelehnt und grinste ihn an. Petos Körper fühlte sich an wie ein totes Gewicht, und er war nicht sicher, ob er sich würde bewegen können, wenn er es versuchte.

Er roch die frische Luft und sah, dass er auf sandigem Grasboden vor einem großen Zelt lag, doch die Ereignisse, die dazu geführt hatten, waren ihm immer noch schleierhaft. Sehr schleierhaft sogar.

»Ist das das Zelt mit dem Boxring?«, fragte er.

»Ja. Aber hör jetzt auf damit, okay?«, sagte Kyle ungeduldig. »Wir treffen uns gleich mit diesem netten Rodeo Rex auf einen Drink, schon vergessen?«

»Netten Rodeo Rex? Er hätte mich fast umgebracht! Der Mann ist ein gefährlicher Psychopath!«

Kyle hatte bis zu diesem Moment nicht begriffen, dass sein Mönchsbruder möglicherweise ernsthaft verletzt war. Jetzt dämmerte es ihm.

»Hä? Scheiße, du hast nicht so getan als ob?«

»Scheiße, nein! Hab ich vielleicht ausgesehen, als hätte ich getan als ob? Der Kerl hat mir fast den Kopf von den verdammten Schultern gehauen! Scheiße!« Ein neuer Gedanke zuckte durch seinen Kopf. »Hab ich noch alle Zähne?«

Kyle war bereit, für den Augenblick über das Fluchen hinwegzusehen, bis Peto die Fassung zurückerlangt hatte.

»Ja«, sagte er. »Offensichtlich hat Rodeo Rex den Schlag ein wenig abgebremst, um dir auch ja keine Zähne auszuschlagen. Nett von ihm, meinst du nicht?«

»O ja, furchtbar nett! Kauf dem Scheißkerl einen Drink! Verdammte Scheiße, mein Kopf! Oh, mein Kopf. Scheiße!«

Die Amnestie für das Fluchen war vorbei. Kyle hatte so viel toleriert, wie er zu ertragen imstande war. »Könntest du mit dem Fluchen aufhören bitte? Ich finde, es ist höchst überflüssig.«

»Scheiße, lass du dir doch mal von diesem Rodeo Rex eins in die beschissene Fresse hauen! Mal sehen, wie du dich dann fühlst, du Scheißkopf!«

Peto setzte sich kerzengerade auf und funkelte den anderen Mönch an. Die plötzliche Bewegung ließ ihn sich schwindlig fühlen, und er verbrachte die nächsten Sekunden damit zu blinzeln, was das Zeug hielt. Kyle hatte zwar Mitgefühl wegen der Prügel, die Peto bezogen hatte, doch das aggressive Verhalten des anderen behagte ihm nicht im Mindesten.

»Hey, beruhige dich!«, befahl er.

»Ich bin ruhig! Ich bin ganz ruhig! Sehe ich nicht ruhig aus?«

»Nein.



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