Dann muss es Liebe sein - Roman by Cathy Woodman

Dann muss es Liebe sein - Roman by Cathy Woodman

Autor:Cathy Woodman [Woodman, Cathy]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Herausgeber: Blanvalet
veröffentlicht: 2011-11-16T23:00:00+00:00


13

Das Entenrennen

Als Alex’ Geländewagen auf dem Gehweg vor dem Otter House hält, schnappe ich mir meine Handtasche, renne nach draußen und springe auf den Beifahrersitz.

»Bin ich zu spät?«, fragt er.

»Nein, ich bin gerade erst fertig geworden. Meine letzte Kundin hat gar nicht mehr aufgehört zu reden.« Normalerweise macht mir das nichts aus, aber heute ist Samstag, und ich wollte los. »Wo warst du denn gestern Abend?« Ich beuge mich zu Alex hinüber und küsse ihn.

»Ich habe geschlafen.« Er schiebt eine Hand unter meine Jacke und streichelt meinen Bauch. »Wie ein Baby.«

»Du hättest mich anrufen können. Ich habe es ein paar Mal bei dir versucht.«

»Ich bin nicht dazu gekommen. Tut mir leid, Maz, du weißt ja, wie das ist.«

Nein, ich fürchte, das weiß ich nicht. So schwer kann es doch nicht sein, kurz zum Handy zu greifen.

»Bekommst du langsam genug von mir?« Ich werfe einen Blick auf sein kariertes Hemd und die flaschengrüne Cordhose und mustere anschließend meine kanariengelbe Jacke und die dunkelblaue 7/8-Hose und überlege, ob er mein Outfit vielleicht etwas übertrieben findet für eine von Talytons seltsamen jährlichen Veranstaltungen. Ich vermeide es, in die Tiefe zu gehen und die heikleren Fragen zu stellen. Liegt es daran, wie ich mich bei der Beerdigung verhalten habe? Wirft er mir vor, dass ich gekniffen und Emma im Stich gelassen habe? Oder liegt es daran, dass ich nicht genauso aufgeregt und glücklich über unser Baby bin wie er? »Ist es, weil ich fett werde?«, frage ich stattdessen nach. »Oder weil ich keine Gummistiefel und Tweedklamotten trage?«

»Maz, ich mag dich genau so, wie du bist.« Lächelnd berührt Alex meine Nase, und diese Geste beruhigt mich. Er denkt also doch nicht schlecht von mir. »Welches arme Tier hattest du denn diesmal unterm Messer? Du hast Blut im Gesicht.«

»Einen Dobermann, der sich die Pfote an einer Scherbe geschnitten hatte. Ich dachte schon, das hört nie mehr auf zu bluten.« Ich nehme ein Papiertaschentuch und wische es weg. »Wo sind die Kinder?«, erkundige ich mich, als mir auffällt, dass sie nicht auf der Rückbank sitzen.

»Mutter bringt sie mit. Seb war gerade beim Essen, und Lucie wollte noch ein paar Minuten zu ihrem Pony. Ich bin mir sicher, dass sie Tinky mehr vermisst als mich.« Alex sieht auf die Uhr. »Wir sollten uns lieber beeilen. Es muss immer ein Tierarzt dabei sein, der vor dem Start kontrolliert, ob die Enten wohlauf sind.«

»Ach, wirklich? Daran hatte ich gar nicht gedacht.« Mir wird bewusst, dass ich noch nie eine Ente aus der Nähe gesehen habe. »Woran erkennt man denn, ob es einer Ente nicht gut geht oder sie gerade keine Lust hat, ein Rennen zu schwimmen?«

»Mach dir darüber keine Gedanken«, entgegnet Alex. »Enten fallen in mein Fachgebiet.«

Ich weiß vielleicht nicht viel über Enten, aber unterwegs halten Alex und ich noch einmal an, um einen Igel zu untersuchen, der mitten auf der Straße liegt. Er ist tot und so schlimm zerquetscht, dass er wahrscheinlich nicht gelitten hat. Wenigstens ist es nicht Spike – den päppelt Frances bis heute in einem Auslauf in ihrem Garten auf.



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