Dackel gesucht - Lover gefunden! by Edna Schuchardt & Ednor Mier

Dackel gesucht - Lover gefunden! by Edna Schuchardt & Ednor Mier

Autor:Edna Schuchardt & Ednor Mier [Schuchardt, Edna & Mier, Ednor]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
Herausgeber: Klarant UG (haftungsbeschränkt)
veröffentlicht: 2014-05-06T22:00:00+00:00


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Horst Lehmann saß an seinem Schreibtisch, der unter der Last der Akten fast zusammenbrach. Der Computer, auf dessen versiffter Tastatur die Hälfte der Tasten klemmte, hätte schon vor Jahren an ein Museum gespendet werden sollen und aus dem Mehrblatt-Locher quollen Papierschnipsel. Bei Melanys Eintritt nahm Horst die Füße vom Tisch und zog seine Uniformjacke zurecht.

„Hallo Mel.“ Er lächelte, wobei er eine Reihe großer Zähne entblößte. Irgendwie erinnerte er Melany deshalb immer an ein Pferd. „Schön, dich zu sehen. Möchtest du ein Date mit mir haben oder kommst du, um deine Parksünden zu bezahlen?“

„Nichts von alledem“, erwiderte Melany mit irreführender Freundlichkeit. Sie nahm vor dem Schreibtisch Platz und fixierte Horst eindringlich. Unter dem Blick der grünblauen Augen begann er unruhig zu werden. „Ich bin hier, um dich zu bitten, David Bachmann in Ruhe zu lassen.“

Horsts Gesicht lief rot an.

„Wie kommst du darauf, dass ich hinter ihm her bin?“, versuchte er, sich herauszureden. „Überhaupt, wer ist dieser Bachmann. Ich kenne den gar nicht.“

„Hör auf zu schwindeln“, versetzte Melany streng. „Jens-Gerhardt rennt herum und erzählt jedem, dass Bachmann seine Frau oder Freundin umgebracht haben soll. Das ist eine glatte Lüge. Den Totschlag hat ein ganz anderer begangen und der hat seine Strafe dafür abgesessen oder sitzt sie noch ab.“

„Verdammter Idiot!“ Horst schlug mit der geballten Faust auf die Schreibtischplatte. „Ich habe ihm gesagt, dass er unbedingt den Mund halten soll. Mit seiner Quatscherei bringt er mich in Teufels Küche.“

„Wieso hast du die Information überhaupt rausgerückt?“ Gespannt sah Melany ihn an.

Horst seufzte.

„Mann, eh, Jens war wahnsinnig eifersüchtig.“ Er zog ein Papiertaschentuch hervor und wischte sich damit über die Stirn. „Du würdest bei ihm wohnen, hat er gesagt.“

„Ich habe mich um Herrn Bachmann gekümmert, weil er krank war“, berichtigte Melany.

„Ah, so.“ Horst wischte erneut, es traten sofort neue Schweißtropfen auf Stirn und Nasenrücken.“Nun, Jens hat das nicht gefallen. Er bat mich herauszufinden, was dieser Bachmann für ein Typ ist. Schließlich wollte er dich nicht in den Händen eines Verbrechers wissen. Ja, ja, schon gut!“, beeilte Horst sich zu versichern, als er Melanys Gesichtsausdruck gewahrte. Ihre Wutausbrüche konnten verheerend sein, das hatte er schon miterlebt. „Bachmann gehört echt nicht dazu. Er ist sauber.“

„Und weshalb erzählt Jens-Gerhardt dann das genaue Gegenteil?“

Die Schweißtropfen wurden noch größer, glitzernd hingen sie in Horst Brauen und an seiner Nasenspitze.

„Pass auf.“ Er suchte nach den richtigen Worten, die Melany nicht noch mehr reizten. „Als Jens zu mir kam, habe ich mal so ein bisschen im Intranet herumgesucht und da bin ich doch tatsächlich irgendwie auf Bachmanns Eintrag gestoßen. Na, gut…“ Melanys Blick trieb weitere Schweißperlen aus Horsts Poren, „es war nicht richtig, genaugenommen habe ich gegen die Regeln verstoßen. Aber jeder Polizist holt sich auf diese Weise ab und an mal ein paar an sich gar nicht mehr existierende Infos über Kunden, die ihnen faul vorkommen. Ich habe jedenfalls rausgefunden, dass Bachmann wegen des dringenden Verdachts seine Frau oder Verlobte umgebracht zu haben, zwei Monate in der UHA Holstenglacis in Hamburg eingesessen hatte. Er wurde dann aber entlassen und ist danach nie wieder auffällig geworden.



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