Catriona by Stevenson Robert Louis

Catriona by Stevenson Robert Louis

Autor:Stevenson, Robert Louis [Stevenson, Robert Louis]
Format: epub
Tags: Roman
Herausgeber: TUX
veröffentlicht: 2009-12-26T03:00:00+00:00


Die Denkschrift

Die letzten Worte des Segens waren noch kaum gesprochen, da hatte mich Stuart schon am Arme gepackt. Wir waren die ersten, die Kirche zu verlassen, und er trieb mich so eilig vorwärts, daß wir wohlbehalten die vier Wände eines Hauses erreichten, bevor die Straße sich mit auf dem Heimwege befindlichen Kirchgängern anfüllte. »Komme ich noch zur Zeit?« fragte ich. »Ja und nein«, sagte er. »Der Prozeß ist beendet; die Jury hat sich zurückgezogen und wird die Güte haben, uns morgen früh ihr Urteil wissen zu lassen, das ich Euch schon vor drei Tagen, ehe die Komödie begann, hätte sagen können. Es war von Anfang an bekannt. Der Angeklagte kannte es. »Ihr könnt für mich tun, was Ihr wollt,« flüsterte er mir vor zwei Tagen zu, »ich weiß, was mir bevorsteht; ich habe gehört, was der Herzog von Argyle eben jetzt zu Mr. Macintosh sagte.« O, es war ein Skandal! Ja, selbst der Pedell schrie, ›Cruachan!‹«

»Der große Argyle schritt munter voran.

Da huben Kanonen zu brüllen an!«

»Aber nun ich Euch wiederhabe, geb ich die Sache nicht verloren. Die Eiche soll noch über die Myrthe triumphieren; wir werden die Campbells in ihrer eigenen Stadt besiegen. Mit Gottes Hilfe werde ich den Tag noch erleben!« Er zitterte vor Aufregung, schüttete seine Koffer auf dem Boden aus, damit ich die Kleider wechseln könnte, und belästigte mich dabei durch seine Hilfe. Was es aber noch zu tun gab, und wie ich es tun mußte, brachte ich nicht aus ihm heraus, ja, ich glaube, er widmete dem auch nicht einen Gedanken. »Wir werden die Campbells schon unterkriegen!« war sein ständiger Refrain. Und mir wurde plötzlich klar, daß diese Angelegenheit, die nach außen hin einem nüchternen Rechtsverfahren glich, im Kern nichts als ein barbarisch wilder Clanstreit war. Und mein Freund, der Anwalt, erschien mir als einer der wildesten Parteigänger. Wer von jenen, die ihn gesehen hatten, wenn er in einer gewöhnlichen Verhandlung hinter dem Gerichtsadvokaten auftrat oder auf den Bruntsfield Links einen Golfball vor sich hertrieb, hätte in dem wortreichen, gewalttätigen Clansmann den gleichen Menschen erkannt?

James Stuart hatte vor Gericht vier Vertreter: die Sheriffs Brown von Coulston und Miller, Mr. Robert Macintosh und Mr. Stuart junior von Stuart Hall. Die vier waren eingeladen, nach der Predigt bei dem Anwalt zu speisen, und ich wurde freundlichst aufgefordert, mit von der Partie zu sein. Kaum war das Tischtuch abgenommen und die erste Bowle Punsch kunstvoll von Sheriff Miller gebraut, als wir über das Thema herfielen, das uns beschäftigte. Ich gab einen kurzen Bericht meiner Gefangennahme und Absperrung und wurde wiederholten Verhören und Kreuzverhören unterzogen. Man wird sich erinnern: es war das erstemal, daß ich ausführlich reden konnte, und daß der Fall von einem Juristenkollegium behandelt wurde; das Resultat war für die anderen ungemein entmutigend und für mich (wie ich zugeben muß) eine Enttäuschung. »In summa,« erklärte Coulston, »Ihr beweist, daß Alan dabei war; Ihr habt ihn Drohungen gegen Glenure ausstoßen hören; und obwohl Ihr uns versichert, er wäre nicht der Mann, der den Schuß abfeuerte, hinterlaßt Ihr doch durchaus



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