Alarmstufe Nackt (German Edition) by Johanna Marthens

Alarmstufe Nackt (German Edition) by Johanna Marthens

Autor:Johanna Marthens [Marthens, Johanna]
Die sprache: deu
Format: azw3, epub
Tags: Liebesroman
veröffentlicht: 2014-07-22T22:00:00+00:00


DIE RATTEN

Nathan brachte mich zur übernächsten S-Bahnstation. Dort bestand ich vehement darauf, dass er mich aus dem Wagen steigen ließ. Ich wollte nicht noch mehr Zeit mit ihm verbringen.

Er protestierte, doch ich ließ ihn nicht zu Wort kommen. Schließlich gab er nach.

»Du musst auf dich aufpassen«, mahnte er, während ich ausstieg. »Die Kerle können jederzeit wiederkommen. Du musst herausfinden, was sie wollen, damit du gegen sie vorgehen kannst.«

»So schlau war ich auch schon«, erwiderte ich garstig und knallte die Tür zu. »Aber ohne dich«, fügte ich noch hinzu. Aber das hörte er nicht mehr. Er rief mir etwas zu, was ich wiederum nicht verstehen konnte. Dann sah er mir nach, wie ich die Treppe zur S-Bahn hinaufstieg. Danach verlor ich ihn aus den Augen.

Die ganze Fahrt über nach Hause grübelte ich, wer die Kerle waren und warum sie mir nach dem Leben trachteten. Hatte ich jemanden verärgert? Bei diesem Stichwort fiel mir niemand ein.

Wusste ich etwas, was ich nicht wissen durfte? Bei dem Gedanken erinnerte ich mich an zahllose Männer, die ich beim Fremdgehen ertappt hatte. Aber die würden mir kaum auf einer Messe auflauern, sondern mich irgendwann einmal im Stillen beseitigen. Wer wusste von meinem heutigen Termin? Nathan/Jolinde, meine Mutter und vermutlich auch die NSA, falls die auch mein Internet kontrollierte. Aber sonst? Meine Mutter konnte ich als Auftraggeber für Killer ausschließen. Mich auch. Nathan hatte mich gerettet, das würde er wohl kaum tun, wenn er mir nach dem Leben trachtete. Blieb die NSA. Oder wer auch immer.

Ich grübelte so intensiv, dass ich die Blicke der Mitreisenden kaum bemerkte, die meinen Aufzug kritisch musterten. Ich kam trotzdem zu keinem Ergebnis. Im Gegenteil. Ich wurde immer konfuser. Als ich in der heimischen Gegend ankam, fühlte ich mich so verwirrt, dass ich ganz verpasste, mir auf dem Nachhauseweg eine Pizza zu besorgen. Ehrlich gesagt, hatte ich auch keinen Appetit mehr. Bei dem Gedanken an Nathan und seine Schandtat wurde mir immer noch schlecht.

Ich war dermaßen konfus und durch den Wind, dass ich das Büro meiner Mutter aufsuchte. Das will wirklich etwas heißen. Allerdings brauchte ich auch ihre Hilfe, um in meine Wohnung zu gelangen. Sie besaß einen Ersatzschlüssel.

Meine Mutter sah überrascht auf, als ich eintrat.

»Ich wollte nur mal ›Hallo‹ sagen«, log ich entschuldigend. »Hallo.«

»Wie siehst du denn aus? Es ist ja schön, dass du mal einen neuen Stil ausprobierst, aber der hier ist etwas gewöhnungsbedürftig.«

»Das ist eine lange Geschichte«, winkte ich ab. Ich hatte keine Lust, ihr von Nathan zu erzählen. Es interessierte sie auch nicht.

»Wenn du schon mal da bist, kannst du mir vielleicht sagen, ob ich damit richtig liege«, sagte sie auffordernd. »Also, hör zu.«

Ich setzte mich auf den Stuhl, der für die Kundinnen gedacht war, und lauschte ihrer Theorie über den Mord an Valerian und Jasmin. Sie war meiner Meinung nach nicht ganz ausgereift und bedurfte der Überarbeitung, aber sie war ein Anfang. Sie lautete folgendermaßen:

»Ich glaube«, begann meine Mutter, »dass Gerd Zumnickel, der windige Unternehmer, Alberts Patente billig aufkaufen wollte. Zu billig, weit unter ihrem Wert. Doch Valerian kam hinter die Sache und versuchte, den Verkauf zu verhindern.



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