Wolken wegschieben by Coleman Rowan

Wolken wegschieben by Coleman Rowan

Autor:Coleman, Rowan [Coleman, Rowan]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783492973007
Herausgeber: Piper
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


»Hast du unter dem Mantel was an?«

So begrüßte Daniel Willow, als sie sein Studio betrat. Wie versprochen hatte er vier Heizlüfter aufgestellt, die warme Luft in das bereits vorbereitete Set bliesen.

»Hier.« Er reichte ihr ein großzügiges Glas Wein. »Wie ich dich kenne, brauchst du das, bevor wir loslegen. Das Shooting mit Kayla war ein Albtraum. Ich meine, sie sieht klasse aus, sie ist Fotomodell. Sie hat’s echt drauf, die Kamera liebt sie und alles. Aber als sie dann mal ein bisschen was anderes machen sollte, etwas mehr in die künstlerische Richtung, hat sie aus den drei Grazien ein stinknormales Katalogshooting gemacht. Und genau deshalb wird sie es auch nie auf irgendeine Titelseite schaffen. Ihr fehlt einfach das gewisse Etwas.«

Willow zog die Augenbrauen hoch und verschränkte die Arme vor der Brust. »Verstehe. Das Profimodel hat dich enttäuscht, von daher besteht für mich kaum noch Hoffnung, ja?«

»Kommt ganz drauf an.« Daniel zwinkerte ihr zu. »Also was jetzt? Hast du unter dem Mantel was an, oder soll ich ihn dir erst mal abnehmen?«

»Moment.« Willow stürzte den Wein auf ex herunter und reichte Daniel das leere Glas. »Einmal auffüllen, bitte, dann kannst du den Mantel nehmen.«

»Willow.« Daniel kicherte. »Das hier ist eine rein dienstliche Angelegenheit. Wir spielen nicht Strip-Poker oder so!«

»Weiß ich doch! Ich will trotzdem mehr Wein, bitte.« Sie ging im Studio auf und ab und sah sich um – nur für den Fall, dass James sich irgendwo versteckte oder Kayla doch noch da war, um Anstandswauwau zu spielen.

»Keine Sorge, wir sind unter uns«, sagte Dan. »Wenn du doch noch einen Rückzieher machen willst, Willow, dann tu es bitte jetzt, bevor ich die Beleuchtung auf dich einstelle.«

»Okay, okay.« Willow legte den Mantel ab.

»Das reicht leider nicht ganz, Schnecke«, sagte Dan.

»Wieso? Kannst du die Beleuchtung nicht einstellen, solange ich meine Klamotten noch anhabe? Dann muss ich nicht ganz so lange nackt hier herumhampeln und mir den Arsch abfrieren.«

»Geht nicht«, bedauerte Daniel. »Ich muss das Licht auf deine Haut bringen und sehen, wie sie reflektiert.« Er nahm ihr das Weinglas aus der Hand. »Da drüben steht ein Paravent, dahinter findest du einen Morgenmantel. Entspann dich. Weißt du noch, was Kayla gesagt hat? Ich sehe nicht dich, sondern nur die Formen, die dein Körper vorgibt.«

»Okay.« Willow empfand eine Mischung aus Vorfreude und Angst. »Gut. Okay.«

»Ach, und Willow?«, rief Daniel, als sie den Paravent ansteuerte. »Die Schuhe kannst du anbehalten.«

Willow war Daniel dankbar dafür, dass er hinter dem Paravent keinen Spiegel aufgestellt hatte. So konnte sie wenigstens das Bild von sich im Kopf behalten, das sie am Morgen in ihrem Badezimmerspiegel gesehen hatte – ohne dass es von einer realistischeren Reflexion bei besserer Beleuchtung zerstört wurde. Sie zog den dünnen, baumwollenen Morgenmantel über und verschränkte abermals die Arme vor der Brust, bevor sie hinter dem Paravent hervortrat. Daniel sah durch seine Kamera und fummelte an irgendeinem Gerät herum, von dem sie nicht wusste, was es war.

»Super.« Er klang sehr geschäftsmäßig. »Also, du setzt dich da hin, mit dem Rücken zu mir, in etwa so. Und dann guckst du über die Schulter in die Kamera.



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