Wir Töchter von Sparta by Claire Heywood

Wir Töchter von Sparta by Claire Heywood

Autor:Claire Heywood [Heywood, Claire]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Romane & Erzählungen, Antike, frauen, troja, tol15, sparta
ISBN: 9783426461464
Google: FypMEAAAQBAJ
Herausgeber: Droemer eBook
veröffentlicht: 2022-08-31T22:00:00+00:00


Helena saß in der Kaminhalle auf dem Sessel, der einst ihrer Mutter gehört hatte, und wartete. Der Wein war gemischt und das Essen vorbereitet worden. Ihr Magen knurrte, als sie an das Festmahl dachte, und der Duft gebratenen Fleisches, von Koriander und Kreuzkümmel zog zu ihr herein. Sie sehnte sich danach, sich ein wenig Wildschweinfleisch in den Mund zu stopfen, aber das wäre unhöflich gewesen. Sie musste darauf warten, bis die Gäste eingetreten und ihre Geschenke präsentiert hatten. Helena wünschte, sie würden sich damit beeilen.

Zu ihrer Rechten saßen Kastor und Pollux. Keiner von ihnen hatte geheiratet, aber als die Söhne des ehemaligen Königs und Brüder der Königin genossen sie eine hervorgehobene Position am Hof von Sparta. Menelaos hätte jedes Recht, sie fortzuschicken, wenn er das wollte, aber er schien ihre Gesellschaft zu genießen. Und sie waren beide fähige Krieger für den Fall, dass das Königreich Krieger brauchte.

Zu ihrer Linken, neben Menelaos, saß Deipyros, Jugendfreund und rechte Hand ihres Gemahls, und zu dessen Linken saß Helenas Mutter, die Königswitwe Leda. Helena war heimlich froh über den Abstand zwischen ihr und ihrer Mutter. Sie liebte sie immer noch sehr, natürlich, aber es war immer so schwierig, mit ihr zu reden. Vaters Tod war für sie alle schwer gewesen, aber am schlimmsten für ihre Mutter. Obwohl schon fünf Jahre seit seiner Beerdigung vergangen waren, trug sie immer noch ihre Trauerkleidung, und der schwarze Schleier umrahmte ihr geisterhaft bleiches Gesicht. Das war eine wahre Liebe gewesen, dachte Helena und beobachtete ihre Mutter mit traurigem Neid. Vater hatte sie vergöttert, und sie ihn, selbst jetzt noch. Es war nicht angemessen für eine Witwe, so lange zu trauern, doch niemand mochte ihr das sagen. Helena war überrascht, dass sie überhaupt zum Festmahl erschienen war. Normalerweise mied sie öffentliche Veranstaltungen, vielleicht aber hatte Menelaos eigens darum gebeten.

Ich sollte zu ihr gehen und mit ihr reden, dachte Helena. Womöglich saß ihre Mutter sonst den ganzen Abend lang allein da. Ihre Brüder würden trinken und allen, die es hören wollten, ihre derben Zoten erzählen. Die Gesellschaft ihrer Mutter war ihnen inzwischen für ihren Geschmack zu düster. Nein, es musste Helena sein, die zu ihr Kontakt aufnahm.

In diesem Moment hörte man das scharrende Geräusch von Holz auf Stein.

Als sich die Holzflügel teilten und die Sklaven beiseitetraten, erschien der am extravagantesten gekleidete Mann, den Helena je gesehen hatte. Seine Kleider waren ein wahres Chaos an Farben – reiches Purpur, tiefes Rot, leuchtendes Gelb, die alle in wundervoll komplizierten Mustern zusammengestellt worden waren. Er hatte sich ein Leopardenfell über die Schultern gelegt, das seinen Rücken bedeckte und der bunten Mischung noch sein eigenes, luxuriöses Muster hinzufügte. Sein langes, dunkles Haar fiel in üppigen Locken auf seine Schultern und in seine Stirn, die mit Goldreifen und glitzernden Juwelen geschmückt war. Ähnliche Schmuckstücke leuchteten an seinen Ohren, an seinem Hals und an seinen Fingern, sodass er insgesamt wie ein Mosaik aus Licht und Farben wirkte, das schimmerte, als er auf sie zukam. Die Begleiter des Mannes, die hinter ihm gingen, waren ähnlich extravagant gekleidet,



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