Wenn Du meinst... by Amy Lane

Wenn Du meinst... by Amy Lane

Autor:Amy Lane [Lane, Amy]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Dreamspinner Press
veröffentlicht: 2014-11-15T00:00:00+00:00


Denk im Dunkeln an ihn.

ES GAB eine Geschichte, die Joel niemandem erzählt hatte, nicht einmal Melody. In dieser Nacht lag er in dem schmalen Bett seiner Kindheit, schaute auf die beigefarbenen Wände mit den blauen Streifen, und gestattete sich, an Halloween zu denken, an den Klang von Ians Stimme, den Anblick seiner Augen, den Geruch seiner Haut.

Ihr viktorianisches Haus lag in einer schönen Gegend, und alle schmückten für Halloween. Joel besorgte ein paar gruselige Lichter in lila und orange. Er hängte sie an die Fenster Richtung Eingang. Er hatte Plastikkürbisse und ein Set zum Kürbisschnitzen gekauft, und er brachte Ian dazu, seinen Computer zu verlassen, um Gesichter zu schnitzen und die Lichter einzuschalten. Er hatte sogar 4 Kilo Schokolade gekauft, auch wenn nur die Mutigsten für Süßigkeiten bis in die dritte Etage kommen würden. Sie hatten Spinnenweben und eins von diesen schicken Geister-Dingern, die durch Bewegungsmelder aktiviert wurden, an der Veranda aufgehängt.

An diesem Tag war es heiß gewesen. In Sacramento fiel der Herbst manchmal komplett aus, und der Sommer ging um November herum direkt in den Winter über, also öffneten sie die Tür, um etwas frische Luft hereinzulassen, schalteten die Lichter aus und schauten sich Poltergeist an, während sie darauf warteten, dass ihr Geister-Ding sich bewegte und sie Süßigkeiten verteilen konnten.

Es gab überraschend viel zu tun, wenn man bedachte, wie weit oben sie wohnten. In einer der letzten Gruppen war ein kleines Mädchen, sicher nicht älter als drei, mit dunklen Haaren, dunklen Augen und einem kleinen Hexenkostüm mit spitzem Hut und einem Besen. Als Joel ihr eine extra große Handvoll Süßigkeiten gab, dankte sie ihm in schnellem Spanisch und Joel antwortete ebenfalls in Spanisch.

Er kam zurück und setzte sich ans andere Ende der Couch. Er streckte seine Beine so weit es ging aus, ohne Ian zu treten. Er wollte gerade Play auf der Fernbedienung drücken, als er merkte, dass Ian ihm im Dunklen anstarrte.

„Was?“ fragte er verwirrt.

„Du sprichst Spanisch.“ Ians Stimme klang so verwundert, als hätte er gesagt „Du leuchtest im Dunklen!“

Joel zuckte mit den Schultern. „Ja? Viele Leute in Kalifornien sprechen Spanisch.“

„Aber du stammst aus Colorado.“

Joel rieb mit seiner Hand über sein Gesicht und strich sein kurz geschnittenes Bärtchen glatt. „Ja, es gibt auch in Colorado Mexikaner.“

Ian legte den Kopf zu Seite, als hörte er einer fernen Musik zu. „Du… versteckst es, oder? Du unterdrückst deinen Akzent. Warum machst du das?“

Joel zuckte mit den Schultern und ließ seinen Akzent deutlich durchscheinen, als er sprach. „Ich weiß nicht, Ian. Das wird einem so beigebracht, weißt du? Man sagt dir, dass du nicht wie ein Mexikaner klingen sollst, oder du findest keinen Job. Das nennt man Sprachwechsel. Du weißt einfach, du redest zu Hause Mexikanisch und in der Schule wie ein Weißer.“

„Aber du redest- sprichst zu Hause nicht Mexikanisch.“ Ian klang verletzt, und Joel verstand nicht, wieso.

Joel zuckte wieder mit den Schultern und wünschte, er hätte Play gedrückt, damit er sich stattdessen mit dem Film beschäftigen könnte. „Wenn ich nicht mit jemandem rede, der Spanisch spricht oder ich zu Hause bin, ist es einfach… Es ist leichter, so zu sprechen, verstehst du?“

„Oh.



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