Merde Happens by Clarke Stephen

Merde Happens by Clarke Stephen

Autor:Clarke, Stephen [Clarke, Stephen]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Miami Twice

Dirty Dancing

1

Ich schlug die Augen in der Erwartung auf, von seinen Krallen zerfetzt zu werden. Es konnte nur noch Sekunden dauern, bis er sich auf mich stürzte und zerfleischte — der Kater. Wann ich angefangen hatte zu trinken, wusste ich noch, aber nicht mehr, wann ich damit aufgehört hatte, und das war schon immer ein sehr schlechtes Zeichen gewesen. Und dass ich keine Ahnung mehr hatte, wann oder wie ich ins Bett gekommen war, ließ das Schlimmste befürchten.

Doch nein, nichts fiel mich an außer dem Gefühl, ganz schnell einen Eimer Wasser hinunterstürzen zu müssen, wenn ich verhindern wollte, dass sich meine Zunge wie eine schrumplige Rosine in meinem Hals verkroch.

Ich wunderte mich sehr. Normalerweise bin ich halb tot, wenn ich mich auf leeren Magen betrinke. Aber diesmal spürte ich fast nichts. Verblüffend. Ich wollte meine Erleichterung mit Alexa teilen und wandte meinen kaum schmerzenden Kopf herum.

Das war der Augenblick, in dem ich merkte, dass ich doch nicht ganz ungeschoren davongekommen war.

»Komm botsch.« Da saß ein blonder Kerl neben mir im Bett und sah auf mich herab. Ich erkannte ihn am notorisch zerzausten Kopf und dem Tabakdunst, der ihn umwehte. Es war Jake. Aber was machte ich denn mit dem im Bett?

»Hä?«

»Komm botsch«, wiederholte er. Anscheinend wollte er mir etwas mitteilen.

»Wie bitte?« Komm was? Wollte er mich etwa zum Aufstehen bewegen?

»Sie ist kommbo chienne. Cherry, die Japonaise aus dem Restaurant, Mann. Sie ist keine Japonaise, sie ist eine Cambodgienne. Aus Kommbotsch.«

»Kambodscha.«

»Ja.«

»Und?«

»Und deshalb...je m’enfous. Mist, wie sagt man noch mal?«

»Es ist dir egal. Was ist dir egal?«

»Dass sie nicht mit mir pennen will. Ich habe schon mal mit einer Cambodgienne geschlafen. Und außerdem, Cherry und Gayle, die sind, ähm, ein Paar.«

Auf wundersame Weise hatte mir Jake ohne einen einzigen zusätzlichen Tropfen Alkohol einen ausgewachsenen Kater verpasst. Meine Schläfen begannen zu pochen, als ob ich zwei Liter eisgekühlten Wodka durch die Nase geschlürft hätte.

»Wovon redest du überhaupt, Jake? Und was ist das für ein Kraut, was du da rauchst? Das stinkt ja wie Eseldung.«

»Zigarre, Mann.« Er grinste und blies eine Wolke animalischer Gerüche ins grelle Sonnenlicht. »Vernünftiges Städtchen, dieses Miami. Hier raucht man gern.«

»Aber warum musst du dieses Zeug in meinem Bett rauchen? Und wo ist Alexa?«

»Justement«, flüsterte er. »Alexa hat bei Cherry übernachtet. Hier.« Er hielt mir einen dunklen Gegenstand vors Gesicht. Ich zog ihn vor die Augen. Eine Zigarre war es nicht. Es war ein Handy. Meins.

»Was soll das?«

»Alexa ist in der Linie, Mann. Hier.« Er drückte mir das Telefon noch näher an die Nase heran.

»Sie ist in der...? Warum hast du das nicht gleich gesagt?«

»Ich wollte dich erst auf die Lage vorbereiten.« Jake zuckte resigniert die Achseln — nie verstand jemand, was er wollte. »Deine Freundin hat die Nacht mit einer lesbischen Cambodgienne verbracht. So etwas sollte ein Mann wissen, bevor er mit ihr telefoniert.«

Er hat recht, schoss es mir durch den Kopf. Alexa hatte mich hier sitzen lassen, um mit zwei Mädchen zu schlafen? Hier war etwas faul.

»Alexa?« Ich versuchte es mit meiner freundlichsten Stimme.

»Oh, du bist wach? Ich dachte, du würdest bis nächste Woche schlafen.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.