maca by silk

maca by silk

Autor:silk [silk]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-02-22T16:03:54.881000+00:00


Sie beugte sich vor, bis sie nur noch wenige Zentimeter von mir entfernt war.

Der Wind wehte ihr langes rotes Haar nach vorne, bis es mich streifte.

Unwillkürlich wich ich zurück, denn es war mir unangenehm, mit irgendeinem Teil von ihr in Berührung zu kommen. Ihre Lippen verzogen sich zu einem bösartigen, hämischen Lächeln, das mich an ihrer 154

geistigen Gesundheit zweifeln ließ. Ihre Stimme war jetzt nur noch ein raues Flüstern, das ausschließlich für meine Ohren bestimmt war. „Du wirst noch heute Nacht sterben. Ich hoffe, du hast gesagt deine Gebete."

„Du machst mir keine Angst, Tanya", flüsterte ich zurück. Hinter mir bewegte sich Christian, der unruhig zu werden schien, aber ich streckte eine Hand aus, um ihn davon abzuhalten, sich einzumischen. „Weißt du was? Ich fühle ganz ehrlich nichts als Mitleid für dich. Du wirst von deiner Wut und deinem Hass auf mich aufgefressen, weil du dir einbildest, dass ich auf deinen Posten scharf bin, aber die Wahrheit ist, dass du selbst dann nicht zufrieden wärst, wenn ich gleich morgen abhauen würde. Ich glaube, du solltest mal in dir selbst nach der Antwort auf die Frage suchen, was dich Eigentlich derart unglücklich macht. Wie die Runen schon sagten, niemand wird glücklich, wenn er anderen die Schuld für das Unglück in die Schuhe schiebt, das er selbst verursacht hat."

„Ich werde glücklich sein erst, wenn du bist tot", versprach sie, dieses Mal laut genug, dass sowohl Roxy als auch Christian es hören konnten, so wie ein halbes Dutzend andere Leute in unserer Nähe. Einige drehten sich bei ihren Worten um, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie sie den Eimer mit dem schmutzigen Wasser packte und in meine Richtung schleuderte.

„Was zur ...", brachte ich noch heraus. Dann stand ich sprach- und fassungslos da, wie gelähmt vom kalten Wasser, das mich voll ins Gesicht getroffen hatte.

Ich blickte an mir hinunter und sah, wie trübes, rußiges Wasser über meinen Mantel und mein geliebtes Samtkleid lief und um die dazu passenden Ballerinas mit perlenbesetzten Riemchen Pfützen bildete.

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Als ich endlich wieder in der Lage war, mehr als unzusammenhängendes Gestammel von mir zu geben, hatte Tanya sich längst wieder abgewandt und schritt davon. Ich konnte ihr nur noch ein paar ausgesuchte Schimpfwörter hinterherrufen. Die Leute, die um uns herum gestanden hatten, gingen rasch weiter, als ob es ihnen peinlich wäre, Zeugen einer solchen Szene geworden zu sein. Roxy packte meinen Arm und hielt mich davon ab, Tanya hinterherzulaufen und ihr Gesicht in den Schlamm zu drücken.

„Meine Güte, du siehst echt schrecklich aus. Komm, Rocky, wir bringen dich jetzt erst mal nach Hause und ziehen dir trockene Klamotten an, bevor deine nächste Runde mit der Hexe des mährischen Hochlands eingeläutet wird."



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