Kasperls Abenteuer in der Stadt : Eine lustige Kasperle-Geschichte by Josephine Siebe

Kasperls Abenteuer in der Stadt : Eine lustige Kasperle-Geschichte by Josephine Siebe

Autor:Josephine Siebe [Siebe, Josephine]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Erzählung, Jugendliteratur
Herausgeber: Herold-Verlag
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Kasperle will nicht in Spiritus sitzen

Der Professor wartete auf das Kasperle, er wollte es studieren. Die Base Mummeline ging noch durch die Straßen und dachte: Vielleicht erwische ich das Kasperle, dann stecke ich es in meinen Karren und nehme es mit. Die Torburger Buben aber strichen um Meister Severins Haus herum und warteten auch auf Kasperle. Doch das lief nur manchmal flink und eilig, von jemand geleitet, hinüber in des Fürsten Haus. Husch! war es über den Platz gelaufen, und husch! war es im Haus verschwunden. Und meist war es zu einer Zeit, da kein Bubenbein über den Platz rannte.

Es war sehr schnell eine dicke Freundschaft zwischen dem blassen Christli und Kasperle entstanden. In dem Zimmer nach dem Garten hinaus verlebten beide frohe Stunden, und das Lachen bekam Christli gut. Er konnte bald aufstehen, ja, nach ein paar Tagen durfte er sogar in den Garten gehen.

Der war auch nicht viel größer als Herrn Severins Garten. Kasperle schaute auf ein Mäuerlein und fragte: »Wo geht’s da hin?«

»Das ist dem Professor Schnappel sein Garten,« antwortete Christli.

»Hach!« Kasperle riß die Augen weit auf. So nahe war ihm der?

»Ja,« sagte Christli, »der Professor hat einen sehr großen Garten. Wenn du durch den Garten gehen könntest, brauchtest du gar nicht über den Kirchplatz zu laufen.«

»Ich spring über die Mauer,« rief Kasperle.

»Das kannst du nicht, die ist zu hoch.«

Der Zweifel an seiner Kunstfertigkeit, einen Purzelbaum über eine Mauer hinweg zu schlagen, kränkte Kasperle ein wenig. Und der kleine Luftikus vergaß, daß er drüben schon einmal in die Tinte gefallen war. Also drehte er sich um, und hopps! flog er wie ein Gummiball über die Mauer.

Drüben landete er in Indien. Das war ein von Blumenbeeten eingefaßter Grasplatz. Der Professor saß da gerade und las, als er auf einmal etwas durch die Luft fliegen und in sein Feuerlilienbeet fallen sah.

»Kasperle,« rief er erstaunt, »endlich kommst du; da kann ich dich gleich studieren.«

»Nä,« schrie Kasperle, »ich will nicht in Spiritus sitzen.«

Aber da hatte ihn der Professor schon am Hosenzipfel erwischt. »Du bleibst,« rief er, »ich muß dich studieren. So einen seltenen Fang habe ich noch nie getan.«

»Nä!« schrie Kasperle wieder. Aber der Professor kümmerte sich nicht weiter um das Geschrei, er hörte auch nicht auf das angstvolle Rufen Christlis jenseits der Mauer. Er nahm Kasperle und trug ihn in sein Haus, trug ihn in sein Studierzimmer. Dort setzte er ihn etwas unsanft auf den Boden und sagte: »Jetzt bleibst du hier!«

Ach, was wußte der gute Professor Schnappel davon, wie flink ein Kasperle durch ein offenstehendes Fenster purzelbaumen kann! Eins, zwei, drei – an der Nase des Professors vorbei, und draußen mitten auf dem Kirchplatz in einer Bubenschar landete Kasperle.

Innen in seinem Zimmer stand der Professor, rieb sich die Nase und sagte dreimal: »Merkwürdig, höchst merkwürdig!«

Auf dem Kirchplatz aber standen vier Buben und schauten nicht minder verdutzt das heulende Kasperle an. Wo war das auf einmal hergekommen? Und war es wirklich das lebendige Kasperle, das alle Torburger Buben und Mädel doch so himmelgern sehen wollten? Endlich tippte ein großer Junge



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