HOLD by Helena Hunting

HOLD by Helena Hunting

Autor:Helena Hunting
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: LYX.digital
veröffentlicht: 2019-05-08T00:00:00+00:00


15

KUSCHELSEX

Pierce

So sollte der heutige Abend eigentlich nicht verlaufen. Ich hatte vor, Rian später zu treffen, etwas zu trinken und sie vielleicht für eine private Feier zu zweit zu mir mitzunehmen.

Aber bis dorthin bin ich gar nicht gekommen. Ich gebe dem kleinen grünen Kleid die Schuld. Im Augenblick bin ich noch immer in Rian drin. Atme noch immer schwer, weil ich sie am Strand gevögelt habe. Und sie hat mich gelassen. Mein Schwanz zuckt noch immer, obwohl ich schon vor dreißig Sekunden gekommen bin.

Ich habe ein System, eine Vorgehensweise, einen Plan, dem ich bei Frauen normalerweise folge, und sie macht das alles zunichte. Ich bin normalerweise viel besser darin, es langsam angehen zu lassen, aber nicht mit Rian.

»Alles in Ordnung?«, frage ich mit kehliger, leiser Stimme.

»Ja.« Es ist mehr ein Krächzen als alles andere.

Ich suche den Strand ab. Zum Glück ist er noch immer leer. Wir sind in der Nähe vom Haus meines Bruders. Näher als an dem vermieteten Objekt. Ich setze mich auf die Knie und ziehe das Oberteil ihres Kleids zurecht, sodass es ihre Brüste bedeckt. Das ist das zweite Mal, dass ich diese Frau besinnungslos gevögelt habe. In zwei Tagen.

Ich rücke ihr Höschen – das ich ihr nicht einmal ausgezogen habe – und ihr Kleid zurecht, damit man ihr im Stehen nicht unter den Rock schauen kann. Erst dann ziehe ich das Kondom herunter, knote es zu und stecke es in meine Tasche. Eklig, ja. Aber besser als es liegen zu lassen, damit ein Vogel daran erstickt. Oder ein Kleinkind es morgen findet, wenn es Sandburgen baut.

»Komm, heiße Braut.« Ich fasse sie an den Händen und ziehe sie in eine sitzende Position. Als ich aufstehe, ziehe ich sie mit. Es ist merklich kühler geworden, seit die Sonne untergegangen ist.

Rian zittert und verschränkt mit gesenktem Kopf die Arme vor der Brust, während ich mein Hemd aufhebe und ausschüttle.

»Streck die Arme aus, Babe«, sage ich leise.

Sie blickt auf.

»Du zitterst ja. Bringen wir dich ins Warme.«

»Was ist mit dir?«

»Ich bin das Arschloch, das dich im Mai am Strand gevögelt hat. Ich verdiene es, zu frieren.« Sie schlüpft in die Ärmel. Das Hemd ist riesig an ihr, doch wenigstens hält es die kühle Brise ab, die vom Meer kommt.

Ich nehme ihre Schuhe und presse sie an mich, während wir rasch den Strand entlanggehen. Sie verfällt in Laufschritt, um mit mir mitzuhalten, weshalb ich einen Moment stehen bleibe, mich hinunterbeuge, meinen Arm um ihre Kniekehlen lege und sie hochhebe.

»Was tust du denn da? Ich bin doch viel zu schwer!«, protestiert Rian. Doch dann schlingt sie ihre Arme um meinen Hals und schmiegt sich an mich. Wenn ich doch nur gewartet hätte, bis wir bei ihr gewesen wären, könnten wir jetzt in einem Bett liegen.

»Wohl kaum«, schnaube ich.

Der Himmel bewölkt sich, und ich frage mich, ob wir heute Nacht mit einem Sturm rechnen müssen.

Ich jogge auf das Haus meines Bruders zu. Die knapp dreihundert Quadratmeter offener Wohnraum fühlen sich klein an, wenn wir beide da sind. Doch sobald das Hauptschlafzimmer im neu erworbenen Bungalow renoviert ist, kann ich jederzeit dort einziehen, solange ich das restliche Haus renoviere.



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