CALEDONIA - Flügel der Zeit (Caledonia-Saga) (German Edition) by Eileen Janket

CALEDONIA - Flügel der Zeit (Caledonia-Saga) (German Edition) by Eileen Janket

Autor:Eileen Janket [Janket, Eileen]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2016-02-28T00:00:00+00:00


Als Shona gegangen war, saß ich allein mit Christy in der angenehm warmen Küche. Eine Weile lang schwiegen wir beharrlich, da keiner recht wusste, wie die Unterhaltung weitergehen sollte. Schließlich nahm Christy den Faden wieder auf. »Rory hat Coal hergegeben, damit du nicht bestraft wirst. Ich kann es kaum glauben. Er liebte dieses Pferd, als wäre es sein bester Freund.«

»Ich habe mich für seinen großzügigen Einsatz ehrlich bedankt«, nuschelte ich betrübt. »Ich weiß, dass er ein persönliches Opfer gebracht hat.«

»Gut, dass dir das bewusst ist!«, kam es prompt zurück, aber nicht so zickig, wie es hätte klingen können.

Wir beäugten uns gegenseitig und stellten erleichtert fest, dass die Stimmung noch in Ordnung war.

Ich nutzte die Gelegenheit. »Darf ich dir auch ein paar Fragen stellen?«

»Nur wenn du vorher sagst, was mit dir los ist«, verlangte Christy.

»Was meinst du damit?«

»Skye, du hast zwar dein Gedächtnis verloren, aber du machst oft den Eindruck, als würdest du uns kein Wort glauben, ganz gleich, was wir dir erzählen.«

Ich fühlte mich ertappt. Christy MacRae war aufmerksamer, als ich vermutet hätte. »Ich ... nun, wenn ich ehrlich bin, habe ich mit euren Erzählungen so meine Schwierigkeiten«, räumte ich ein.

Die grünen Augen vor mir weiteten sich verwundert. »Und warum?«

»Vielleicht, weil ich mir unter Götterstädten nichts vorstellen kann?!«

»Wie denn auch, wenn du dein Gedächtnis verloren hast? Fast dein gesamtes Wissen ist weg, oder nicht?«

Kurz überlegte ich, ob ich Christy ein paar wahre Dinge über mich verraten sollte, entschied mich jedoch dagegen. Es würde darauf hinauslaufen, dass sie mich – so wie Rory es getan hatte – für verrückt hielt. »So ist es wohl. Ich hoffe, ähm, es kommt bald zurück«, erwiderte ich beklommen.

»Also gut, Skye, du hast Ma schon mit etlichen Fragen gelöchert. Was möchtest du von mir wissen?«

Ich zögerte kurz, bevor ich loslegte.

»Wo steht eigentlich dieses Kriegerhaus, in dem die Männer der Patrouille wohnen?«

»Warum interessiert dich das?« Christy fixierte mich kritisch. »Ich meine, du hast doch nicht etwa vor, Rory zu besuchen, oder? Er ist sicher nicht besonders gut auf dich zu sprechen.«

»Nein!«, winkte ich rasch ab, während ich einen Stich in der Brust spürte. »Das ist bestimmt nicht meine Absicht. Ich dachte nur, wenn ich schon eine Weile hier bleiben muss, sollte ich mir ein vollständiges Bild von Horizon machen. Ich kenne aber bisher nur den Marktplatz und das Ratsgebäude.«

»Und die Stallungen ...«

»Ja, die auch.«

»Das Kriegerhaus liegt nahe am Ostausgang der Siedlung, gegenüber der Koppel von Sean Harington, dem Pferdezüchter.«

»Oh, der Typ, von dem Rory sein neues Pferd bekommen soll, oder?«

»Ja. Woher weißt du das?«

»Dein Vater hat es gestern Abend erwähnt.« Und ich hatte es mir gemerkt, weil ich in dem Moment so aufgewühlt gewesen war.

Christy nickte. »Ich schätze, dass Rory sich heute eins aussuchen wird. Da hast du ihm ganz schön was eingebrockt.«

»Das war nicht meine Absicht«, murmelte ich und seufzte innerlich zum hundertsten Mal.

»Ich weiß. Tut mir leid, dass ich das so vorwurfsvoll gesagt habe.«

Milde lächelnd gab ich Christy zu verstehen, dass ich ihr die Bemerkung nicht übel genommen hatte.

Sie lächelte freundlich zurück. »Soll ich dir mal die Koppeln zeigen? Ich sehe gerne zu, wenn Pferde abgerichtet werden.



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