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Autor:Unknown
Format: epub
veröffentlicht: 2017-07-07T00:00:00+00:00


Kapitel 15

Ein eiskalter Wind blies mir ins Gesicht und ich sah Francis an der silbernen Verbindungstür stehen, die sich zum nächsten Waggon geöffnet hatte.

„Wie lange ist die Tür schon offen?“, fragte ich und stemmte mich in die Höhe, wobei es mir peinlich war, beim Lesen eingeschlafen zu sein. Immerhin war ich nicht die Einzige, denn auch Jared und Jeremy pennten, ebenso wie Luke, der selbst im Schlaf bleich wirkte.

„Sie hat gerade erst geklickt“, sagte Francis über die Schulter, der noch ein Buch in der Hand hielt.

„Was siehst du?“, fragte ich weiter und schnappte mir meinen Rucksack, während ich mir einen Weg zwischen den anderen Schlafenden hindurch zum nächsten Waggon bahnte.

„Schnee“, erwiderte Francis und rieb seinen Nacken hinter den abstehenden Ohren. Ich runzelte die Stirn und wusste nicht, ob ich mich verhört hatte.

„Was?“, fragte auch Cedric und richtete sich auf.

„So etwas habe ich noch nie gesehen, zumindest nicht in einem Zug“, erklärte Francis. „Sollen wir … also wollt ihr reingehen?“

„Klar“, sagte ich und sah mir meine Mitreisenden an, die gerade nach und nach munter wurden, ein paar von ihnen schliefen noch.

Dann trat ich über die Schwelle in den Schneewaggon, Cedric und Ryan folgten mir sofort.

„Fuck, ist das kalt hier“, bemerkte Ryan und rieb sich über die Arme, während ich mich umsah. Die Fenster hier waren von einer dünnen Eisschicht überzogen und der Boden war mit mehreren Schneehügeln bedeckt, die sich sachte im Wind bewegten. Woher der eisige Luftzug kam, konnte ich nicht sagen, aber meine Neugier wurde geweckt, als ich eine große Kiste entdeckte, die halb vom Schnee zugedeckt worden war. Mit raschen Schritten ging ich hin und öffnete sie. Darin befand sich warme Winterausrüstung: Sturmhauben, Handschuhe und Winterjacken mit Kapuzen.

Da es hier so kalt war, schlüpfte ich in eine der Jacken und richtete mich dann wieder auf. Auch die restlichen unserer Truppe waren durch die Kälte inzwischen wach geworden und ich sah, wie einer nach dem anderen durch die offene Verbindungstür in den Waggon trat.

„Eine kleine Schneelandschaft in einem abgeschlossenen Zimmer“, murmelte Hans staunend. „Hier spürt man die Magie des Zuges.“

„Habt ihr schon nachgesehen, ob sich die nächste Tür öffnen lässt?“, wollte David wissen und ich schüttelte den Kopf, als Ryan mit schnellen Schritten den Waggon durchquerte und an der Verbindungstür rüttelte. Sie öffnete sich mit einem leisen Zischen und ein Schwall warmer Luft mit dem Geruch nach Erde und Wasser schlug uns entgegen.

„Abgefahren“, staunte Ryan und betrat den nächsten Waggon. Meine Neugier trieb mich ebenfalls dorthin und ich musste meine Jacke wieder ausziehen, als ich über die Schwelle trat. Hier herrschten mindestens 30 Grad Celsius und eine feuchtwarme Hitze, die mir den Schweiß auf die Stirn trieb.

„Sieht so aus, als wären wir im verfluchten Regenwald gelandet“, bemerkte Ryan, als nun auch Cedric und David über die Schwelle in den beleuchteten Waggon traten, dessen Fenster auch wieder nur Dunkelheit zeigten.

Ryan und Cedric sahen sich in der üppig wuchernden Vegetation um. Wir standen auf einem weichen schwarzen Erdboden, aus dem an den Seiten sogar Bäume wuchsen. Schlingpflanzen rankten sich über die



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