015 - Troubadour by Martin Walker

015 - Troubadour by Martin Walker

Autor:Martin Walker [Walker, Martin]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller/Krimi
ISBN: 9783257613544
Herausgeber: Diogenes Verlag
veröffentlicht: 2023-04-25T22:00:00+00:00


20

E s war schon weit nach Mittag, als Bruno in sein Büro in der Mairie ging, um seine Post und die aufgelaufenen E-Mails zu sichten. Dringliches gab es nicht, und er rief Yveline in der Gendarmerie an und fragte sie, ob es neue Entwicklungen gebe und der Hubschrauber mit den Spezialkräf‌ten noch für heute erwartet wurde.

»Sie wollen am Nachmittag hier sein, was immer das heißen mag. Sergent Jules wird sie empfangen, denn wir beide, du und ich, nehmen ja ab zwei an der Videokonferenz mit Paris teil«, sagte sie. »Er muss ihnen nur die Unterkünfte zeigen und die Schlüssel geben. Für ihre Verpflegung sorgen sie selbst. Was sie allerdings an Fahrzeugen brauchen, wird von uns gestellt.«

»Wahrscheinlich komme ich schon ein bisschen früher. Ich will dir erklären, wo wir bei dem Problem um Florence stehen«, erwiderte er. »Wie geht’s deinem Knöchel?«

»Ist noch ein bisschen steif, wird aber besser. Übrigens habe ich noch eine gute Nachricht. Die Spurensicherung hat an der abgebrannten Scheune deutlich erkennbare Reifenspuren gefunden, von einem Michelin Agilis, allerdings mit einem Profil, das leider nicht gerade ungewöhnlich ist. Die meisten Camper fahren mit Diesel. Ich habe deshalb die Kollegen veranlasst, auf den Videos der Sicherheitskameras von Tankstellen nach Campern zu suchen, die zusätzlich noch Benzin gezapft haben. Vielleicht haben wir Glück. Komm doch vorbei, wenn du noch nicht weißt, wo du zu Mittag isst. Bei mir gibt’s Suppe und Salat.«

»Klingt gut, beides, dein Essen und das mit den Wohnmobilen. Danke«, erwiderte Bruno. »Ich muss nur noch kurz zum Bürgermeister und könnte in einer halben Stunde bei dir sein. Soll ich was mitbringen?«

»Nicht nötig. Du bekochst mich ja sonst auch immer.«

Mit dem Bürgermeister über seinen Besuch bei Pater Francis und ihre Abmachung zu sprechen, behagte Bruno nicht. Noch weniger das Gespräch mit Florence. Aber falls es nicht gelingen sollte, Casimirs Bewährung auszusetzen, konnte er sich immerhin sagen, dass er sein Möglichstes getan hatte. Er wollte gerade Annette anrufen, als von seinem Computer das Ping einer neuen E-Mail kam. Er las und druckte sie lächelnd aus, ehe er zu Mangin ins Büro ging.

»Sie haben mir doch immer gesagt, dass eine gütliche Einigung besser sei als ein Rechtsstreit …«, begann er, als er sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch des Bürgermeisters gesetzt hatte.

»Ich ahne, worauf Sie hinauswollen«, fiel ihm Mangin ins Wort. »Eben hat Pater Sentout angerufen und berichtet. Im Großen und Ganzen bin ich einverstanden. Aber Sie müssen nicht mich überzeugen, sondern Florence. Ich vermute, Sie schlagen vor, den Antrag auf eine einstweilige Verfügung zurückzuziehen. Sind Sie sicher?«

»Ja, denn so können wir diesen Casimir wohl eher davon abhalten, nach Saint-Denis zu kommen. Was seine Falschaussagen vor dem Bewährungsausschuss angeht, das ist etwas – darüber müssen andere befinden.«

Bruno reichte ihm den Ausdruck von Annettes E-Mail, aus der hervorging, dass sie mit dem Anwalt der Polizeigewerkschaft in Amiens telefoniert und ihn gefragt hatte, ob die Beamten, die Casimir angegriffen hatte, vor dem Bewährungsausschuss gehört worden waren. Das war nicht der Fall, und deshalb wollte die Polizei nun ihrerseits Beschwerde einlegen, was mit



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