Zwischen Leid und Leidenschaft - Band 03 by A. C. Black

Zwischen Leid und Leidenschaft - Band 03 by A. C. Black

Autor:A. C. Black [Black, A. C.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Belletristik, Kurzgeschichten & Anthologien, Liebesromane, Sammlungen & Anthologien
ISBN: 1546551751
Herausgeber: Phoenix Publishing
veröffentlicht: 2017-02-11T00:00:00+00:00


5

Es war Morgen und Shannen hatte sich für einen weiteren Unterrichtstag mit dem Professor

zurechtgemacht.

Jetzt war es Zeit für das Frühstück und sie betrat hungrig das Speisezimmer.

Als ihr Blick auf den langen Tisch fiel, erschrak sie im ersten Moment!

Sie hatte niemanden erwartet, denn Damian war ab sieben meist schon geschäftlich unterwegs oder saß in seinem Arbeitszimmer.

Doch dieses Mal war sie nicht allein, denn Chris war gerade dabei, sein Frühstück einzunehmen...

Er sah zu ihr auf und seine haselnussbraunen Augen strahlten sie an.

„Guten Morgen! Ich dachte schon, ich bekomme heute Vormittag keinen mehr zu Gesicht...“, begrüßte er sie freundlich.

Shannen lächelte unsicher zurück.

Da saß er, der Typ, dem sie jahrelang hinterhergeheult hatte!

Er trug ein kariertes Hemd, das nicht ganz bis oben zugeknöpft war und ihm ein lässiges Aussehen verlieh, und dazu eine hellblaue stonewashed Jeans, die zu seinem lockeren Stil passte.

Ganz anders als Damian, der meistens Anzüge und eher elegante Kleidung bevorzugte.

Chris hatte nichts von seinem Surferboy-Charme eingebüßt, stellte Shannen überrascht fest.

Er wirkte noch immer wie der süße Typ von nebenan, mit dem man Pferde stehlen wollte...

In Gedanken schüttelte sie verärgert den Kopf.

Nein, so nicht! Sie würde sich ganz sicher nicht davon beeindrucken lassen, nachdem er sie so verletzt hatte!

Ein wenig nervös trat sie an das Büfett und suchte sich ein paar leckere Sachen aus.

Schließlich ließ sie sich neben ihm nieder und nahm einen Bissen von ihrem Croissant.

Dabei lugte sie unauffällig zu ihm hinüber.

Chris nahm einen Schluck Kaffee. Er hatte noch ein Stück Kuchen auf seinem Teller liegen.

Sofort musste Shannen wieder an ihre Schulzeit denken.

Wie oft waren sie gemeinsam vor dem Unterricht beim Bäcker gewesen...

Chris liebte süßen Kuchen mit viel Zuckerguss!

„Jaja, die alten Laster! Ich glaube, das mit dem Kuchen wird sich wohl nie ändern!“, hörte sie plötzlich seine Stimme und blickte ihn überrascht an.

„Das stimmt wohl...“, stammelte sie und biss schnell einen großen Happen ab, um einem weiteren Gespräch auszuweichen.

Da waren nicht nur die alten Erinnerungen, die jetzt wieder hochkamen, da war auch die alte Wut, die in ihr brodelte.

Er war wieder genauso freundlich und zuvorkommend wie früher, als wäre er nicht einfach ohne jedes Wort aus ihrem Leben verschwunden!

Am liebsten hätte sie ihn auf der Stelle darauf angesprochen und die Erklärung für sein Handeln eingefordert, doch sie biss sich auf die Zunge.

Sollte er doch auf sie zukommen und das Ganze endlich aufklären! Das war doch wohl das Mindeste, das sie verdiente!

Chris schien ihren Ärger zu spüren, denn jetzt aß er mit ernster Miene seinen Kuchen und schwieg.

In seinen Augen schien dabei etwas Trauriges zu liegen und Shannen schämte sich plötzlich ein wenig, weil sie so abweisend war.

Ihre Gedanken schweiften zum Partyabend, als er sie geduldig getröstet hatte, und sie schluckte hart.

Sie wollte gerade etwas Nettes sagen, da erhob sich Chris auf einmal.

Den letzten Happen seines Kuchens nahm er in die Hand und meinte dann mit freundlicher Stimme:

„So, ich muss mich beeilen... Ich hab ja noch einiges auszupacken!“

Bei diesen Worten räumte er seinen Teller weg und ging zur Tür.

Dann hob er noch einmal die Hand zum Gruß.

„Wir sehen uns sicher bald wieder...“

Shannen nickte ihm zu und brachte ein gequältes Lächeln zustande.



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