Zwei Seelen in einem Herz by Ewa Aukett

Autor:Ewa Aukett [Aukett, Ewa]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fiction, Romance, General, Suspense, Historical
ISBN: 9783738028003
Google: 8LakCQAAQBAJ
Herausgeber: neobooks
veröffentlicht: 2015-05-21T00:00:00+00:00

Kapitel 21

An den darauffolgenden Tagen ließ Alexander in Briezbach und Umgebung nach Syxt suchen. Doch Syxt war und blieb verschwunden. Wie sich herausstellte, hatte Syxt sich in einem Gasthaus außerhalb von Briezbach ein Zimmer gemietet und dies vor dem ersten Mord bezogen. Da Alexander lediglich ein Messer hatte, das eine Verbindung zwischen Syxt und Bridlin herstellte, hielt er sich mit einer offiziellen Anklage und Suche zurück. Er schickte Georg los, um herauszufinden, ob Syxt sich am Hofe oder in einer seinen üblichen Residenzen aufhielt. Georg kam bald zurück und berichtete, dass Syxt nirgends aufzufinden war, man aber munkeln würde, dass er sich im Ausland aufhielte. Georg wie auch Alexander trauten den Gerüchten nicht. Eher vermuteten sie, dass Syxt sich irgendwo versteckte, möglicherweise ganz in der Nähe von Briezbach, um in der Nähe seiner ehemaligen Geliebten zu bleiben, was in dem jungen Herzog einen andauernden Grimm schwelen ließ.

Die Aufdeckung von Helenas Unwahrheiten und Alexanders bösartigen Unterstellungen trieb einen weiteren Keil zwischen das herzogliche Ehepaar. Kühles Schweigen herrschte zwischen ihnen, was den restlichen Burgbewohnern nicht verborgen blieb. Die Zeit sickerte dahin und das Alltägliche hielt wieder Einzug. Helena vollführte ihr Werk im Armenhaus und besuchte regelmäßig die Gottesdienste, in denen Friedhelm, wie besessen von einem reinigenden Feuer der Vergebung predigte, das alle Sünder erfahren sollten.

Eines Mittags kam ein Bote von Burg Thanenfeld und verlangte zur Erzherzogin gebracht zu werden, die gerade ihr Mahl im Saal beendete. Mit einer Verbeugung überreichte der Mann ihr zwei Päckchen mit einem Brief.

„Euer Hoheit, mit den besten Grüßen von Graf Wilhelm und Eurer Zofe Duretta.“

Ein strahlendes Lächeln der Freude erschien auf Helenas Gesicht, das Alexander mit Argwohn wahrnahm. Helena dermaßen glücklich zu sehen und das nur wegen einer Botschaft von Zuhause, bereitete dem jungen Herzog ein ungewöhnliches Gefühl.

Nein, sagte sich Alexander, sicher war es kein schlechtes Gewissen. Wieso und warum auch? Alles war so, wie er es wollte, wie es sein sollte.

Verwundert sah er zu, wie seine Frau den Brief entsiegelte und beim Lesen überrascht leise vor sich hin gluckste. Schließlich legte sie fröhlich schmunzelnd den Brief beiseite und öffnete nacheinander mit Bedacht die beiden Päckchen. In dem Einem befand sich ein geflochtener Ledergürtel mit einer verzierten Goldschnalle und in dem Anderen eine gehäkelte Stola, bei der Helena ein lautes „Oh, Duretta!“ ausrief.

Georg, der neben Helena saß und amüsiert ihr Treiben beäugte, fragte freundlich. „Erzherzogin, habt Ihr etwa Geburtstag?“

Verlegen grinste Helena den blonden Ritter an. „Ich glaube schon, irgendwie hatte ich ihn vollkommen vergessen.“

Sofort stand Georg auf und verbeugte sich vor ihr mit einem Schmunzeln. „Seid meiner besten Wünsche gewiss. Gesundheit und ein langes Leben soll Euch beschieden sein.“

„Danke Graf Seyfurth.“, lächelte Helena.

Mit einer mürrischen Miene erhob sich Alexander und entfernte sich in zügigen Schritten vom Tisch. Bodenlose Enttäuschung presste Helena die Luft aus den Lungen, was Georg bemerkte.

„Er ist im Moment etwas durcheinander wegen der Mordfälle. Bestimmt wird Euer Gemahl Euch noch gratulieren. Daran besteht kein Zweifel.“

Ein verhaltenes Lächeln spielte um Georgs Lippen, das Helena ein klein wenig Aufmunterung spendete und mit wenig Hoffnung im Herzen stimmte Helena ihm zu.

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