Zwei Herzen im Goldfischglas by Partridge Sally

Zwei Herzen im Goldfischglas by Partridge Sally

Autor:Partridge, Sally [Partridge, Sally]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: cbj
veröffentlicht: 2016-02-25T08:31:24+00:00


Nathan fiel in alte Gewohnheiten zurück. Seinen Handywecker stellte er auf sechs. Nach dem Aufstehen setzte er sich auf den Fußboden, streckte die Beine unters Bett und machte fünfzig Sit-ups. Dann ging er in die Küche und aß zum Frühstück seine Haferflocken mit Honig. Um halb sieben wusch und kämmte er sich, putzte sich die Zähne, zog sich an und verabschiedete sich von Wendy, bevor er das Haus verließ.

Die Schule bestand aus Fünfundvierzig-Minuten-Einheiten und zwei halbstündigen Pausen. Nathan fand es hilfreich, sich das klarzumachen, das Leben auf Zahlen zu reduzieren, denen er trauen konnte.

Vierzehn Stufen führten vom Erdgeschoss in den ersten Stock, in den zweiten waren es nur dreizehn. Zwischen den Klassenzimmern, in denen er Englisch und Geschichte hatte, lagen dreiunddreißig Schritte. Das Geschichtsbuch hatte 365 Seiten; sieben Bleistifte klemmten in der Deckentäfelung im Bioraum; der Regenwurm, den sie sich anschauten, bestand aus 102 Segmenten; 198 Wörter hatte die Schulhymne, die sie nach der letzten Stunde singen mussten.

Diese Zahlen schützten ihn davor, an Olivia zu denken. Er wusste, dass er wie ein Idiot wirkte, wenn er ihr begegnete. Seine Lippen bewegten sich, während er zählte, und das tat er praktisch den ganzen Tag lang. Aber es half.

Doch obwohl er so viel Mühe darauf verwandte, sich das Leben zu erleichtern, spürte er bis in die Knochen, dass es sich verändert hatte. Sosehr er auch wünschte, die Zeit zurückdrehen zu können, plötzlich war alles anders. Olivia hatte ihn mindestens so stark verändert, wie sie selbst sich mit seiner Hilfe verändert hatte. Das ließ sich nicht ungeschehen machen.

Wenn er später nach Hause kam, fühlte er sich hundeelend, sein Rucksack war ihm zu schwer und seine Schuluniform fühlte sich zu eng an. Zum ersten Mal seit Langem wusste er mit seiner Freizeit nichts anzufangen. Er musste mit dem einzigen Menschen reden, den er noch hatte: Mohendra.



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