Wild Mafia Prince by Annika Martin

Wild Mafia Prince by Annika Martin

Autor:Annika Martin
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Lübbe AG
veröffentlicht: 2017-05-11T16:00:00+00:00


23

Lazarus

Mein Coach Valerie tendiert eher zum Zuckerbrot als zur Peitsche. Wenn man sie fragt, dann versucht sie einem zu sagen, dass Furcht nicht zu ausgezeichneten Leistungen anspornt.

Es ist möglich, dass sie damit in Bezug auf die Wirtschaftswelt recht hat; Leute, die Angst um ihren Job haben, sind vielleicht nicht so kreativ, wie sie sein könnten. Aber Leute, die Angst um ihr Leben haben – das ist eine völlig andere Ebene der Kreativität. Das Tier im Menschen will unbedingt am Leben bleiben. Wird beinahe alles, selbst das scheinbar Unmögliche tun, um am Leben zu bleiben.

Als mein Team also Kiro und das Mädchen vor dem Einkaufszentrum verliert, schicke ich meinen Lieblingskiller Tarik, um den Anführer zu erledigen. Denn das war gewaltige Stümperei. Kiro und das Mädchen waren in dem Laden. Sie saßen auf dem Präsentierteller. Es war ein Wunder, dass wir überhaupt ihre Spur aufgenommen hatten.

Und was machen meine Jungs? Sie belauern das Fahrzeug anstatt die Leute, auf die sie angesetzt waren. Ein Team aus fünf tödlichen Killern, und sie stehen alle in Sichtweite auf diesem Parkplatz rum. Das war verdammt faul.

Und so ein einfacher Auftrag – eine Kugel in den Kopf auf einem Parkplatz. Leicht zu filmen. Irgendwie haben das Mädchen und Kiro meine Jungs spitzgekriegt und sind hinten rausgeschlüpft. Faul. Schlampig.

Ich hole mir den zweiten Anführer ans Telefon, einen Mann namens Dirk. Ich sage ihm, dass ich will, dass er und seine Männer sich drei Strategien einfallen lassen, wie sie die beiden wieder ausfindig machen können. Ich habe noch mehr Männer zu ihnen raufgeschickt. Er muss sich um die Menschenjagd kümmern. Ich drohe nicht damit, ihn zu töten, falls er keinen Erfolg hat. Aber er kapiert, dass ich ihn töten werde, falls er nicht einhundertzehn Prozent gibt.

Kiro muss sterben. Verdammt, er musste schon sterben, bevor er mich k. o. geschlagen und mir die Schulter ausgekugelt hat. Die Sache sieht nicht gut aus.

Bis sieben Stunden später.

Da bekomme ich den Anruf eines Redakteurs aus dem Osten, der mir sagt, dass er eine Möglichkeit hat, den Aufenthaltsort von Kiro und dem Mädchen, das sich als Reporterin herausstellt, zu bekommen – im Austausch gegen einen großzügigen Finderlohn und einen Gefallen. Er will seinen eigenen Reporter einbetten. Er benutzt tatsächlich das Wort »einbetten«. Als wäre das hier eine Kriegsberichterstattung.

»Woher haben Sie meine Nummer?«

»Ich habe überall Quellen«, erwidert er. »Ein Journalist gibt niemals seine Quellen preis. Das gilt auch für Sie. Wollen Sie meine Information nun, oder nicht?«

»Sie wissen, wo sie jetzt gerade sind?«, frage ich ihn.

»Ich weiß, wo sie vor zwei Stunden waren. Und sobald meine freie Mitarbeiterin ihren Akku wieder ins Handy einlegt, habe ich ihre Position.«

»Sie sind unterwegs in eine Wildnis von der Größe eines kleinen Bundesstaates. Funkzellenortung wird da nicht möglich sein. Und das GPS ihres Handys wird sie sicher ausgeschaltet haben.«

»Ich habe ihr einen Tracker untergejubelt. Der Chip läuft unbemerkt im Hintergrund, sobald der Akku eingelegt ist«, sagt er. »Das Handy braucht keine Verbindung zu einem Funkmast zu haben, um mir ihre Position zu melden. Sie muss das Ding einfach nur zusammensetzen, um ein Foto zu machen.



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