Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen by Susan Elizabeth Phillips

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen by Susan Elizabeth Phillips

Autor:Susan Elizabeth Phillips [Phillips, Susan Elizabeth]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 3764504552
Herausgeber: Blanvalet Verlag
veröffentlicht: 2013-05-22T22:00:00+00:00


Kapitel 15

»Ich gehe nicht!«, erklärte Temple im Fitnessraum, wo sie vor Lucys Füßen gerade schwindelerregende einhändige Liegestütze machte, während im Hintergrund Hiphop lief. Selbst Panda sah ein, dass Opernmusik sich nicht unbedingt für das Training eignete.

»Sie müssen mal wieder raus.« Lucy ließ die braune Kurzhaarperücke, die sie aus dem Wandschrank der bösen Königin geholt hatte, vor der Nase ihrer Besitzerin baumeln. »Es ist nicht gesund, sich hier so einzuigeln. Wie Ihr Ausraster gestern bewiesen hat, als ich ein paar Geißblattzweige ins Haus gebracht habe.«

»Die haben gerochen wie Fruchtgummis.«

»Du kannst dir die Mühe sparen.« Panda legte die gewaltigen Gewichte, die er gestemmt hatte, zurück in den Ständer. »Temple bildet sich etwas darauf ein, wahnsinnig zu sein.«

Temple richtete sich auf, wechselte von Liegestützen zu Sprungkniebeugen. Feuchte dunkle Haarsträhnen klebten an ihrem Nacken, ihr Gesicht glänzte. »Könnten Sie nachvollziehen, was ich gerade durchmache, würden Sie so was nicht vorschlagen. Sie haben ja keine Ahnung, Lucy, wie es ist, so berühmt zu sein wie ich.«

Lucy rollte mit den Augen wie Toby.

Temple verstand den Wink und machte eine abfällige Handbewegung. »Sie sind nur aus zweiter Hand berühmt. Bei mir ist das was anderes.«

Panda schnaubte. Sein T-Shirt war schweißgetränkt. Es war erst gut eine Woche vergangen, aber Lucy hätte schwören können, dass sein bereits durchtrainierter Körper allmählich diese unheimlichen, überdefinierten Muskeln entwickelte. Als Lucy ihn gefragt hatte, warum er sich dermaßen quälte, erhielt sie die lapidare Gegenfrage, was zur Hölle er sonst mit seiner Zeit anfangen sollte. Die erzwungene Isolation färbte auf ihn fast genauso stark ab wie auf Temple, und mit jedem Tag, der verging, verschlechterte sich die Laune der beiden zusehends.

»Ich bin seit einem Monat auf der Insel«, sagte Lucy geduldig, »und ich hatte kein Problem damit.«

»Das liegt an Ihrer Aufmachung. Die Leute haben Angst vor Ihnen.«

Lucy gefiel diese Vorstellung, und sie nahm sich einen Moment, um ihr neues Dornen-Tattoo zu bewundern, das sie am Tag zuvor aufgeklebt hatte, weil das alte mehr und mehr abblätterte. In einigen Tagen würde sie ihren Drachen erneuern müssen. Und vielleicht würde sie mal ein Ganzarm-Tattoo ausprobieren …

»Niemand wird damit rechnen, Lucy Jorik oder Temple Renshaw am Unabhängigkeitstag auf der Parade von Charity Island zu sehen«, sagte sie. »Und wenn niemand mit Ihnen rechnet, wird auch niemand auf Sie achten.«

Lucy hatte Bree am Tag zuvor einen Besuch abgestattet und gesehen, dass Toby sein Mountainbike dekorierte, während die junge Frau ein schmutziges Bienenkostüm inspizierte, das Tobys Großmutter früher bei den Paraden getragen hatte.

Die Frage lautet, hatte Bree Lucy gegenüber bemerkt, während sie einen Fühler geradebog, wie verzweifelt bin ich, dass ich mich so erniedrige, um neue Kunden anzulocken?

Bis zum Abend war Lucy entschlossen gewesen, allein zur Parade zu gehen, aber nachdem Temple das Scrabblebrett quer durch das Erkerzimmer geschleudert und Panda damit gedroht hatte, Lucy im See zu ersäufen, wenn sie nicht damit aufhörte, Galgenstricke für sein französisches Kellnerschwein zu knüpfen, änderte sie ihre Pläne.

»Die brutale Wahrheit ist, dass ihr zwei euch jetzt schon in zwei übelgelaunte, keifende Zicken verwandelt habt. Nicht, dass einer von euch hätte weit dafür gehen müssen.



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