Wenn Unsere Wege Sich Vereinen (German Edition) by A.L. Jackson

Wenn Unsere Wege Sich Vereinen (German Edition) by A.L. Jackson

Autor:A.L. Jackson [Jackson, A.L.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: A.L. Jackson Books Inc.
veröffentlicht: 2014-12-08T16:00:00+00:00


„Hier.“ Grace führte mich zu einem Stuhl an dem kleinen Küchentisch und drückte einen Eisbeutel gegen mein Auge. Wir flüsterten, unsere Bewegungen waren kontrolliert und verhalten in dem stillen Haus. Das letzte, was wir jetzt brauchten, war, dass meine Mutter uns entdeckte.

„Danke“, murmelte ich, hielt den Eisbeutel gegen mein Auge und lehnte mich auf dem Stuhl zurück.

Ich sah zu Blake hinauf, der mich aus einem Meter Entfernung besorgt anstarrte: „Bist du sicher, dass es dir gut geht? Ich denke wirklich, wir sollten zur Notaufnahme fahren.“

„Mir geht’s gut“, sagte ich zum fünften Mal innerhalb der letzten fünf Minuten. Ich ließ meinen Blick zu Boden wandern und seufzte.

„Du hast da deinen verdammten Verstand verloren, Will... ich mache mir Sorgen um dich.“

Ich sah auf. „Er hat sie geschlagen.“

Blake fuhr sich mit seiner Hand durch die Haare und schüttelte den Kopf. „Ich weiß, aber—“

Grace fiel ihm ins Wort. “Er hat sich für ein Mädchen eingesetzt, das Hilfe brauchte, Blake. Er muss sich dafür nicht entschuldigen.”

Blake schüttelte erneut seinen Kopf, ging ein paar Schritte vor und zurück und seufzte. „Ich bring dich nach Hause, Grace. Ich komme gleich wieder. Bist du sicher, dass du nichts brauchst?“

„Ja... es geht mir gut.“

Blake verschwand durch die Hintertür. Grace blieb einen Moment zögernd auf der Schwelle stehen und musterte mich auf eine Art und Weise, die ich nicht deuten konnte. „Gute Nacht, Will“, sagte sie schließlich, bevor sie Blake folgte und die Tür hinter sich zuzog.

Ich schleppte mich nach oben in mein Zimmer und schloss leise die Tür. Ich legte mich aufs Bett und drückte den Eisbeutel gegen mein pochendes Auge.

Alles pochte.

Meine Knöchel, mein Gesicht, mein Herz.

Ich hatte alles kaputt gemacht, hatte den Verstand verloren, Maggie erschreckt.

Das Schlimmste war, dass ich wusste, dass ich nicht aufgehört hätte.

Ich ließ den Eisbeutel fallen und drehte mich auf die Seite, mit dem Gesicht zur Wand.

Mondlicht fiel durch die offenen Vorhänge und flutete den Raum. Die Schatten der Bäume vor meinem Fenster huschten über die Wände.

Obwohl es noch immer heiß und schwül draußen war, fröstelte ich plötzlich. Ich rollte mich zusammen. Ich hasste Troy. Ich hasste es, das sie nicht mir gehörte. Ich hasste es, dass ich wahrscheinlich jede Chance, dass sie je mir gehören würde, zerstört hatte.

Vielleicht hatte ich ein bisschen gedöst, aber ich war mir nicht sicher, als mich plötzlich ein Klopfen an der Tür aufrüttelte. Ich stöhnte, rollte auf meinen Bauch und murmelte in mein Kissen: „Es geht mir gut, Blake. Ich versuche zu schlafen.“

Die Tür öffnete sich einen Spalt. Ich sah über die Schulter, frustriert, weil Blake mich nicht in Ruhe lassen wollte.

„Maggie“, flüsterte ich und setzte mich auf. Sie machte zögernd einen Schritt nach vorn und schloss die Tür hinter sich. Sie blieb im schwachen Licht auf der anderen Seite des Zimmers stehen. Ihr Gesicht war mit Tränen und Dreck beschmiert, ihre Haare waren durcheinander, ihre Augen – ich schluckte und wünschte mir, nicht diese Traurigkeit in ihnen sehen zu müssen.

„Wie bist du hier reingekommen?“ fragte ich und stand langsam auf. Meine Bewegungen waren kalkuliert, ich hatte Angst, sie würde davon laufen, wenn ich auch nur eine falsche Bewegung machte.



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