Wenn Paare Unternehmen fuehren by Lianne Fravi

Wenn Paare Unternehmen fuehren by Lianne Fravi

Autor:Lianne Fravi [Fravi, Lianne]
Die sprache: deu
Format: azw3, epub, mobi
veröffentlicht: 2014-05-17T22:00:00+00:00


Praxisbeispiel Ernstfall 2: Das Unternehmen – nicht das Paar – in der Krise

Sabine und Oliver Weisbrod haben wir – ergänzend zum Interview für das Paarporträt – auch noch einige Fragen zu ihrer besonderen Krisensituation im Unternehmen gestellt. Es hat uns interessiert, wie sie ihrer Paarbeziehung Sorge getragen haben.

Wie haben Sie es als Ehepaar geschafft, diese einschneidende Unternehmenskrise zu bewältigen?

»Wir haben es dank der gegenseitigen Unterstützung und Toleranz geschafft, insbesondere wenn es Situationen gegeben hat, wo unsere Nerven blank lagen. Wir haben bewusst Inseln zum Abschalten eingeplant. An den Wochenenden und in den Ferien, durch ein bewusstes Wellness-Programm, durch Sport oder einfach durch einen Spaziergang mal zwischendurch. Auch haben wir – damit dies möglich wurde – Angebote von Freunden, nach unseren Kindern zu schauen, dankbar angenommen. Wir mussten unsere Ansprüche bezüglich Haushalt herunterschrauben und gewisse Aufgaben auslagern.«

Was hat Ihnen als Paar und als Familie besonders geholfen?

»Wir haben miteinander Zeit in der Natur verbracht, weit weg von allem. Und wir hatten die Aussicht auf bessere Zeiten. Leider waren diese Zeiten weiter weg, als wir anfänglich gehofft hatten.«

Gibt es Dinge, die sich als weniger hilfreich herausgestellt haben?

»Soziale Anlässe waren für uns eine zusätzliche starke Belastung und nicht etwa eine Unterstützung. Denn an diesen Anlässen wurde dann doch immer wieder über die Situation in der Firma geredet. Uns wurden viele entsprechende Fragen gestellt und wir spürten eine große Anteilnahme, aber das war alles einfach irgendwann zu viel, auch wenn’s gut gemeint war.«

Was haben Sie als Paar in dieser schwierigen Zeit anders gemacht als sonst?

»Wir waren einander viel näher und wir waren viel stärker aufeinander angewiesen, was sich aber natürlich sowohl positiv als auch negativ auswirken kann. Im positiven Sinne kann das Gefühl einer gewissen Stärke entstehen. Man fühlt sich ergänzt und gewissermaßen trotz allem geborgen. Die negativen Gefühle bleiben aber ebenfalls in der Partnerschaft drin, denn man hat fast keine anderen Ventile mehr. Alles Unternehmerische wirkt sich auch auf die Partnerschaft aus und man kann nicht mehr beieinander abschalten. Dann muss jeder für sich wieder einen Weg finden und man muss auf der Hut sein, dass nicht auch noch die Kinder in den Schlamassel hineingezogen werden.«

Und was würden Sie rückblickend als Paar anders machen?

»Wir würden mehr Freiräume für den Einzelnen einplanen. Und davon ausgehen, dass die Krisenzeit länger andauern wird, als ursprünglich geplant, und dass deshalb die Zeit zum regelmäßigen Abschalten über einen längeren Zeitraum hinweg bewusst eingeplant werden muss.«

Sie werden das Unternehmen in eine gute, gesunde Zukunft führen. Wie hat sich Ihre Paarbeziehung durch die Krise verändert?

»Sie hat uns zusammengeschweißt. Es tut gut zu spüren, dass man miteinander solch schwierige Zeiten durchstehen kann.«



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