Was Hunde wissen by Juliane Bräuer & Juliane Kaminski

Was Hunde wissen by Juliane Bräuer & Juliane Kaminski

Autor:Juliane Bräuer & Juliane Kaminski
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783662618608
Herausgeber: Springer Berlin Heidelberg


Angeboren

In allen oben beschriebenen Studie gab es Unterschiede zwischen den einzelnen Hunden. So gab es Hunde, die die Hinweise eines Artgenossen besser nutzten als die Hinweise eines Menschen. Umgekehrt gab es ebenfalls Tiere, die Hinweise eines Menschen besser nutzen konnten als die eines Artgenossen. Es gab auch Hunde, die generell mit einer Zeigegeste des Menschen mehr anfangen konnten als andere. Wenn sich Hunde so unterschiedlich verhalten, dann möglicherweise deswegen, weil sie in ihrem Leben verschiedene Erfahrungen gemacht haben. Möglicherweise lernen Hunde erst im Laufe ihres Lebens verstärkt auf den Menschen zu achten und die kommunikativen Hinweise des Menschen zu nutzen.

Dies führt natürlich unweigerlich zu einer wichtigen Frage. Nämlich zu der Frage, ob die Fähigkeit menschlichen Gesten zu folgen von den Hunden expliziert erlernt werden muss oder eine gewisse Bereitschaft Gesten zu folgen den Hunden angeboren ist. Wie schon erwähnt, ist jedem Hundebesitzer sicher klar, wie oft man im Umgang mit seinem Hund kommunikative Gesten nutzt. Es wäre also durchaus möglich, dass der Hund im Laufe seines Lebens einfach lernt diese Gesten zu nutzen, weil immer, wenn er es tut etwas Gutes passiert: der Hund findet den Ball, das Futter, den Weg usw. Selbst wenn der Hundebesitzer seinem Tier diese Gesten nicht gezielt antrainiert hat, kann der Hund gelernt haben, diese Gesten zu nutzen.

Der Frage nach der persönlichen Entwicklung dieser Fähigkeiten bei Hunden, widmen sich verschiedenen Forschergruppen. Sie untersuchten z. B. inwieweit bereits Welpen die Fähigkeit besitzen, kommunikativen Hinweisen des Menschen zu folgen. Erstaunlicher Weise nutzen bereits Welpen im Alter von sechs Wochen verschiedenen Gesten, um verstecktes Futter zu finden (Abb. 6.3a, b). In Atlanta verglichen Wissenschaftler das Verhalten 16 Wochen alter Welpen, die beinahe ohne menschlichen Kontakt gelebt hatten, mit dem Verhalten erwachsener Familienhunde und dem Verhalten von Schimpansen. Es zeigte sich, dass die Welpen die Gesten des Menschen ebenso gut nutzen wie die erwachsenen Hunde und besser als die Schimpansen.

Abb. 6.3Welpen können bereits im Alter von 6 Wochen Zeigegesten des Menschen erfolgreich nutzen



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