Verführung der Unschuld by Lilly Gruenberg

Verführung der Unschuld by Lilly Gruenberg

Autor:Lilly Gruenberg [Gruenberg, Lilly]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Herausgeber: Bookwire GmbH
veröffentlicht: 2012-12-16T23:00:00+00:00


Die Nacht wird zum Tag

Es war für Giulia alles andere als einfach, sich abends unbeobachtet zum Pavillon zu begeben. Denn bei schönem Wetter saß das Dienstpersonal noch gerne nach Feierabend draußen vor dem Gesindehaus und plauderte. Zum Glück wusste Giulia, dass niemand von ihnen gerne spazieren ging. Alle waren faul und froh, nach einem langen Arbeitstag endlich sitzen zu dürfen. Mit dem Vorwand, einen späten Spaziergang bei der herrlichen, noch warmen Abendluft durch den Park zu machen, entfernte sie sich zur vorgegebenen Zeit.

Federico kam zu spät. Ein unerwarteter Besucher hatte ihn aufgehalten. Giulia hatte zunächst brav nach seinen Anweisungen gehandelt. Sie hatte sich entkleidet, Kerzen angezündet und sich dann auf den Teppich vor der Chaiselongue gekniet und mit geschlossenen Augen auf ihn gewartet. Nach einer Weile wurde ihr jedoch langweilig, und sie begann unruhig im Pavillon auf und ab zu gehen. Sie entzündete weitere Kerzen, nahm eines der Bücher in die Hand, die auf der Kommode standen, lümmelte sich in einen Sessel und begann zu lesen.

»Endlich!« Beinahe hätte sie sein Eintreten nicht bemerkt. Sie klappte das Buch zu, sprang auf und lief auf ihn zu, um ihn stürmisch zu umarmen. Sie hatte den Abend herbeigesehnt, seine heißen Küsse und die gegenseitigen zärtlichen Berührungen.

Federico fing ihren Schwung ab, beugte sie nach unten, umarmte ihre Hüfte, presste sie seitlich an sich. Giulia war viel zu überrascht, dass er ihrer Umarmung und ihrem Kuss auswich, um gleich zu verstehen, was das zu bedeuten hatte. Plötzlich hing ihr Kopf und ihre Arme nach unten, ihre Fußspitzen erreichten gerade noch den Boden und sie hielt sich spontan mit einer Hand an seinem Unterschenkel fest, weil sie das Gefühl hatte, zu fallen.

Ohne erklärende Worte begann er ihr in gleichmäßigem Rhythmus auf ihren Allerwertesten zu klatschen, nicht besonders fest, aber immer zwei Schläge auf dieselbe Stelle, die nächsten zwei versetzt. Giulia schnappte ächzend nach Luft. Warum machte er das? War er denn nicht froh, sie zu sehen? Seine klatschende Handschrift war nur sanft züchtigend, genügte aber, um ihr ein schlechtes Gewissen zu machen, obwohl sie immer noch nicht wusste, weswegen.

»Nein, nein, bitte nicht!«, bettelte sie und versuchte sich seinem Griff zu entziehen. Daraufhin gab er ihr noch ein paar festere Klapse, dann ließ er sie los, stellte sie vor sich auf die Füße und musterte sie von oben herab. Sie rieb sich vorsichtig und ein wenig verlegen mit beiden Händen über die leicht brennenden Stellen.

»Was verstehst du unter Gehorsam?«

Giulia zuckte zusammen. Nun ahnte sie plötzlich, um was es ihm ging. Aber sie hatte seine Anweisung einfach nicht ernst genommen. Sie hatte doch außerdem nur ihre Langeweile bekämpft – weil er nicht pünktlich gewesen war.

»Nun? Dann darf ich dein Schweigen wohl als Schuldeingeständnis werten. Es gab einen klaren Befehl.«

Sie schluckte, schaute auf seine Füße mit den teuren Designerschuhen und flüsterte: »Ja, Signor Federico, es tut mir leid.«

»So, es tut dir also leid!«, donnerte er ungehalten. »Ich dachte nicht, dass es so schwer ist, einen einfachen Befehl zu befolgen.«

Giulia sah entsetzt zu ihm auf. »Bitte, bitte Signor Federico. Ich werde mich bessern, es war mir nicht klar, wie ernst Sie das gemeint hatten.



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