Verfuehrt von deinen Kuessen by Miranda Lee

Autor:Miranda Lee [Lee, Miranda]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Julia
Google: CQ7ZtgAACAAJ
Herausgeber: Cora-Verlag
veröffentlicht: 2007-10-14T22:00:00+00:00

8. KAPITEL

Mike blickte nervös auf die Uhr. Schon zehn nach drei, und immer noch kein Anzeichen von der Braut.

„Holly, geh und sieh nach, was Natalie aufhält, ja?“, bat er ungeduldig.

„Okay“, antwortete Holly liebenswürdig. „Aber sie ist erst zehn Minuten zu spät, Mike. Das ist für eine Braut gar nichts.“

„Aber sie ist keine richtige Braut“, meinte Mike halb laut, als Holly gegangen war.

„Rechtlich wird sie es sein“, widersprach Richard, der neben ihm stand. „Bis du dich von ihr scheiden lässt.“

Mike warf seinem Freund einen grollenden Blick zu. „Erinnere mich nicht daran.“

„Wo ist das Problem, Mike?“, mischte sich Reece ein. „Das klingt allmählich, als würdest du kalte Füße bekommen wie ein echter Bräutigam.“

„Er wird ein echter Bräutigam sein“, warf Richard erneut ein.

„Nicht ganz“, widersprach Reece, „denn er wird heute Nacht nicht die Rechte eines echten Bräutigams in der Hochzeitsnacht haben. Was in der Tat ein Problem werden könnte.“

„Und was soll das heißen?“, brummelte Mike.

„Ich nehme an, du hast Natalie in letzter Zeit nicht gesehen?“

„Seit über einem Monat nicht.“ Er hatte sie zweimal angerufen und vorgeschlagen, vorbeizukommen …, unter dem Vorwand, sich ihre neue Garderobe ansehen zu wollen. Aber diese unmögliche Frau hatte immer irgendeine Ausrede angeführt, warum ihr ein Besuch gerade nicht passte!

„Na ja, ich habe sie gesehen“, erklärte Reece vielsagend. „Sie hat letzte Nacht bei uns geschlafen, und ich kann dir nur sagen …, viel Glück!“

Sowohl Alanna als auch Natalie blickten sich erschrocken um, als die Schlafzimmertür aufging.

„Keine Sorge, ich bin es nur“, sagte Holly und schob ihren hochschwangeren Bauch, den selbst das fließende pinkfarbene Gewand nicht mehr verstecken konnte, vor sich her.

„Umso besser.“ Alanna strich sich unwillkürlich über ihren Babybauch, der sich mit Hollys allerdings nicht vergleichen ließ. Aber Holly war ja auch schon fast im achten Monate, während sich Alanna gerade erst im sechsten befand.

„Wow, Natalie!“, schwärmte Holly. „Du siehst wundervoll aus! Nicht wahr, Alanna?“

Alanna trat einen Schritt zurück, um die Braut zu begutachten, und lächelte zufrieden. Das Kleid war ein wahrer Triumph, die ganze Frau ebenso. Erstaunlich, wie die richtige Kleidung, Make-up und Frisur einen Menschen verändern konnten. Aber natürlich war die Grundausstattung in diesem Fall auch bemerkenswert gewesen. Natalie besaß eine tolle Figur mit wesentlich aufreizenderen Rundungen, als die gertenschlanke Alanna vorweisen konnte. Und auch die aparte Schönheit ihres Gesichts war mit dem richtigen Make-up leicht herauszuarbeiten gewesen.

Das Glanzstück aber war die Verwandlung ihres Haars gewesen. Alanna hatte ein altes Foto von Rita Hayworth gefunden und Natalie damit zu einem der exklusivsten Friseure der Stadt geschleppt. Das Resultat war umwerfend: Natalies dichtes Haar fiel nun in seidig schimmernden Wellen von einem Seitenscheitel halb ins Gesicht und bis auf die Schultern. Das natürliche Kastanienbraun war durch eine rötliche Tönung intensiviert worden, was Natalies hellen Alabasterteint zum Strahlen brachte.

„Ich muss dir zustimmen, Holly“, meinte Alanna. „Wenn Mike nicht auf dich fliegt, so wie du aussiehst, springe ich vom Balkon dieses Penthouses“, flüsterte sie der Braut ins Ohr, wobei sie den lose um ihren Kopf geschlungenen Chiffonschal zurechtzupfte.

„Und ich springe mit dir“, erwiderte Natalie und rang sich ein Lächeln ab.

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