Unwiderstehlich by Karen Robards

Unwiderstehlich by Karen Robards

Autor:Karen Robards [Robards, Karen]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historical
veröffentlicht: 2014-07-07T22:00:00+00:00


18

»Was hast du da hinten gemacht?«, stieß Claire keuchend hervor, als Hugh sie über eine niedrige Steinmauer hinweghob, die sich vor dem Dorf die Straße entlangzog.

»Die Fässer auf dem Wagen waren mit Schießpulver gefüllt. Ich habe auf eines davon geschossen.« Er stützte sich mit einer Hand auf der Mauer ab und setzte mit bemerkenswerter Leichtigkeit darüber hinweg.

»Und sie sind alle explodiert?« Claire fiel wieder ein, wie er sie den Bruchteil einer Sekunde, ehe der Wagen in die Luft geflogen war, zu Boden gestoßen hatte. »Wusstest du, dass das passieren würde?«

»Ich hatte es gehofft.« Auch er war außer Atem, bemerkte sie, als er wieder ihre Hand ergriff und mit ihr hinter eines der im Dunkeln liegenden Häuser schlüpfte.

»Die Pferde - sie sollten in - dem Stall da am Wald sein.«

Claire hatte überhaupt nicht bemerkt, dass James mit ihnen rannte, bis sie hinter sich seine keuchende Stimme vernahm. Sie blickte sich um und sah den stämmigen Mann in ihrem Gefolge keuchen und taumeln, während er auf einen baufälligen Stall zeigte. Er lag am entgegengesetzten Ende des Dorfs, ein wenig zurückgesetzt von dem Bauernhaus, zu dem er anscheinend gehörte, unmittelbar am Rande eines dichten Wäldchens aus hohen Kiefern, die sich im Wind wiegten.

Claire hatte zwar keine Ahnung, wovon er sprach, doch Hugh offenbar schon. Er rannte über das Feld vor dem Stall, und Claire musste wohl oder übel hinter ihm herrennen. Sie hatte Seitenstiche, Steine in den Schuhen und Sand im Mund von ihrem Sturz auf dem Strand, doch sie rannte blindlings

über den unebenen Boden, weil sie keine andere Wahl hatte: Hughs Hand lag wie ein Schraubstock um ihr Handgelenk, und er würde sie nicht loslassen.

Sie wurden zweifellos verfolgt. Die Frage war nur: Wie dicht waren ihnen die Verfolger auf den Fersen?

Der Stall war dunkel und roch nach Heu und Dung. Im hinteren Teil des Gebäudes liefen Kühe umher und muhten, als die drei Menschen ihre Ruhe störten. Sie starrten die Eindringlinge an, und ihre feuchten Augen glänzten schwach. Sobald sie im Gebäude waren, ließ Hugh ihre Hand los, und Claire krümmte sich erleichtert zusammen. Die Hände auf die Knie gestützt, schnappte sie nach Luft, wobei die Seitenstiche es ihr unmöglich machten, tief einzuatmen. Vergeblich wünschte sie ihr Korsett zum Teufel; das Ding engte sie ein, wo ihre Lunge sich dringend ausdehnen musste.

»Sind sie da?«

James keuchte immer noch laut, als er diese Frage stellte. Er ging an ihr vorbei und folgte Hugh nach hinten in den Stall.

»Sie sind hier. Minton ist ein guter Mann. Er hat mich noch nie im Stich gelassen.«

Claire stand unverändert vornübergebeugt gleich hinter der Stalltür, versuchte, wieder zu Atem zu kommen und zugleich den Sand auszuspucken, und so entging ihr das restliche Gespräch. Die Stimmen der Männer vermischten sich mit dem leisen Wiehern eines Pferdes, dem Stampfen von Hufen und dem Knarren von Leder.

Einen Augenblick später hörte sie ihre Schritte auf sich zukommen. Claire atmete tief durch, und endlich gelang es ihr, ihre Lunge mit genügend Luft zu füllen.

»In Ordnung, dann lassen wir sie einfach da.«

Diese Worte hörte Claire klar und deutlich.



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