Unartig by Unartig (2013)

Unartig by Unartig (2013)

Autor:Unartig (2013)
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Cosette
veröffentlicht: 2014-11-22T16:00:00+00:00


DER WUNDERDOKTOR (SARDINIEN)

Lara Stolz saß schlecht gelaunt im Wartezimmer von Dottore Bottarga. Vor drei Tagen war sie von Stuttgart nach Cagliari geflogen, um mit ihrer Freundin Corinna zwei Wochen Urlaub auf Sardinien zu machen. Doch seit der Landung ging es ihr schlecht.

Am ersten Tag hatte sie Magendarmprobleme bekommen. Sicherlich vom öligen Essen.

Seit gestern hatte sie Blasen an den Füßen. Ganz bestimmt von den neuen Schuhen, die sie sich auf der Mittelmeerinsel gekauft hatte. Die Qualität ließ offensichtlich zu wünschen übrig.

Und nun verspürte sie ein Brennen in ihrer Möse. Am Morgen war sie das erste Mal im Meer schwimmen gewesen. Da musste sie nicht lange grübeln, woher die Beschwerden kamen. Zukünftig würde sie nur noch den Pool benutzen oder am besten gar nicht mehr ins Wasser gehen.

Am liebsten würde ich nach Hause fliegen, dachte sie grimmig und schlug ihre schlanken, braungebrannten Beine übereinander, sodass der Saum ihres dünnen roten Sommerkleids gefährlich weit über ihre Oberschenkel hinaufrutschte. Aber es war eh niemand mehr im Wartezimmer, der ihr Höschen hätte erspähen können, da sie die letzte Patientin an diesem Vormittag zu sein schien. Sie band ihre langen braunen Haare mit einem Band locker zusammen, benetzte ihren Daumen mit etwas Speichel und wischte einen Fleck von ihren weißen High Heels.

Sie arbeitete in Stuttgart als Eventmanagerin, da war gutes Aussehen Voraussetzung. Leider schienen in Italien alle jungen Frauen attraktiv zu sein. Da fiel sie nicht weiter auf und das passte ihr gar nicht.

Obwohl ihr Job stressig war, liebte sie ihn. Die viele Arbeit machte ihr nichts aus. Corinna meinte sogar, Lara wäre süchtig danach.

Lieber Stress zu Hause als einen Urlaub wie diesen, gärte es in ihr.

Die Arzthelferin rief Lara auf und führte sie ins Behandlungszimmer eins, wo Dottore Bottarga sie bereits erwartete.

Er begrüßte sie mit einem George-Clooney-Lächeln und schüttelte ihr die Hand. «Buon giorno, Signora Stolz. Spreche ich Ihren Nachnamen richtig aus?»

Lara nickte und ließ seine Hand los, in der es auf einmal prickelte, als wäre Strom durchgeflossen. Wie gut er aussah! Damit hatte sie nicht gerechnet, weil Corinna ihr gesagt hatte, er wäre mittleren Alters, dabei war er gerade mal zehn bis fünfzehn Jahre älter als Lara. Sie schätzte ihn auf Anfang oder Mitte vierzig. Seine weiße Arztkleidung unterstrich seinen gebräunten Teint. Er trug eine Sommerhose und ein Hemd, dessen oberste Knöpfe offen standen. Ein paar leicht ergraute, doch zumeist schwarze Brusthaare lugten heraus. Unter der Kleidung steckte ein durchtrainierter Männerkörper, der nicht nur mit zwanzig die Frauen betört hatte, sondern auch jetzt seine Wirkung nicht verfehlte.

«Perfetto», murmelte er und ließ seinen Blick über ihre Rundungen gleiten. «Setzen Sie sich, bitte.»

Lara nahm vor seinem Schreibtisch Platz. Das Zimmer war zweigeteilt. Auf der linken Seite befand sich ein kleines Büro und rechts eine Arztliege, ein gynäkologischer Stuhl und eine kleine Umkleidekabine.

Der Dottore legte seine Unterarme auf den Tisch und faltete seine Hände. «Was kann ich für Sie tun, Signora?» Sein Deutsch war beinahe perfekt, der italienische Akzent charmant.

Seine Attraktivität machte sie nervös, stellte sie beschämt fest, weil ihr so etwas höchst selten passierte. Aber sein gutes Aussehen hatte sie völlig überrumpelt.



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