True North 01 – Wo auch immer du bist by Sarina Bowen

True North 01 – Wo auch immer du bist by Sarina Bowen

Autor:Sarina Bowen
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Lübbe AG
veröffentlicht: 2017-03-08T16:00:00+00:00


16

Audrey

Griffin war so still, dass ich schon dachte, er wäre eingeschlafen. Wie Männer das so machten.

Doch nach ein paar Minuten seufzte er und ging in das winzige Badezimmer. Ich hörte die Dusche rauschen. Als er ein paar Minuten später wieder herauskam, rechnete ich damit, dass er sich seine Shorts anziehen und gehen würde. Aber das tat er nicht.

Er legte sich wieder aufs Bett und zog die Decke über uns beide. »Das ist vielleicht eine Absteige«, lachte er. »Wahrscheinlich hat Mrs Beasley das letzte Mal in den Siebzigern renoviert.«

»Hey, das nennt man rustikal«, widersprach ich. »Mein Zimmer in Boston ist längst nicht so heiter wie das hier.« Ich dachte an meinen kiffenden Pâtissier-Mitbewohner und an all das Geschirr, das sich wahrscheinlich während meiner Abwesenheit im Spülbecken türmte. Ohne mich und meine ständigen Ermahnungen würde er dort vermutlich hausen wie in einem Schweinestall.

Griff schnaubte missbilligend. Dann zog er mich auf sich. »Ich finde es falsch, dass deine Mutter dich nicht dabei unterstützen will, auf eigenen Beinen zu stehen.«

Ich blickte auf ihn hinunter. »Ich stehe doch auf eigenen Beinen. Ich kann vielleicht keine großen Sprünge machen, aber ich bezahle alles selbst.« Ach, verdammt. Das hatte ein wenig zu harsch geklungen. Aber bei diesem Thema war ich empfindlich. Niemand sollte sagen können, dass ich anderen auf der Tasche lag.

Griffin lächelte. Dann strich er mir so zärtlich mit dem Daumen über die Nase, dass ich überrascht blinzelte. »Vielleicht habe ich das falsch ausgedrückt. Ich will bloß Geld verdienen, um meine Familie zu unterstützen. Darum arbeite ich so hart.«

Ich ließ den Kopf gegen seine riesige Schulter sinken und dachte darüber nach. »Das ist nicht der einzige Grund«, widersprach ich. »Du liebst deine Arbeit. Sonst würdest du nicht ständig jedem, der es hören will oder nicht, Vorträge über Cider, Äpfel und gemeinschaftliche Schädlingsbekämpfung halten.«

»Ganzheitliche Schädlingsbekämpfung.«

Ich zwickte ihn in den Hintern.

Er zwickte mich in die Brust.

»Aua!«

»Du hast angefangen«, zog er mich auf und streichelte die Stelle, die er gerade eben noch gekniffen hatte.

Nach dem Sex war Griff Shipley überraschend verschmust. Ich zermarterte mir das Hirn, um mich zu erinnern, wie es vor fünf Jahren in Boston gewesen war, nachdem wir es getan hatten. Ich nahm an, wir waren auch damals nebeneinander eingeschlafen. Aber ich hatte wahrscheinlich geglaubt, dass er einfach keine Lust hatte, mich nach Hause zu bringen.

»Du hast recht«, sagte er.

»Was?« Meine Gedanken waren abgeschweift.

»Ich liebe meine Arbeit. Aber ich weiß einfach nicht, ob ich jemals eine Wahl hatte.«

»Oh.« Er hatte mir an unserem ersten Tag – als mein Auto im Straßengraben feststeckte – erzählt, sein Vater sei gestorben. »Hattest du nicht vorgehabt, die Farm zu übernehmen?«

Er schwieg einen Augenblick. »Ich hatte mich noch nicht entschieden. Football war mir immer sehr wichtig. Ich hatte immer noch geglaubt, ich könnte es in den Spielerkader schaffen.«

»Du hättest es geschafft«, entgegnete ich ein wenig zu schnell. Ich liebte Football, und an der Boston University war ich zu jedem Heimspiel gegangen. Jedes Mal, wenn Griff Shipley in seiner engen Sporthose auflief, hatte ich den Blick nicht von seinem knackigen Hintern abwenden können.



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