Toxin by Robin Cook

Toxin by Robin Cook

Autor:Robin Cook
Die sprache: de
Format: mobi, epub
Tags: Thriller
veröffentlicht: 2011-11-13T23:00:00+00:00


Tracy schüttelte den Kopf und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Sie konnte einfach nicht glauben, was passiert war. Marsha klopfte ihr beruhigend auf die Schulter. Daß sie von einer Fremden getröstet wurde, machte die Sache nicht gerade leichter. Sie hatte völlig anders reagiert als Kim. Anstatt blindwütig davonzustürmen, war sie wie gelähmt stehengeblieben. Sie hatte nicht einmal weinen können.

Nach Kims überstürztem Abgang hatten Dr. Stevens und Dr. Morgan sie in den Warteraum der Intensivstation begleitet. Marsha war ihnen gefolgt, doch das hatte sie in dem Moment gar nicht wahrgenommen. Die beiden Ärztinnen waren eine Weile bei ihr geblieben, hatten ihr ihr Mitgefühl ausgedrückt und ihr erklärt, was passiert war. Sie hatten ihre Fragen bis ins Detail beantwortet; sie hatten ihr erklärt, wie das von den Kolibakterien gebildete Toxin offenbar Beckys Herzmuskel und das Perikardium, die Umhüllung des Herzens, zerstört hatte. Dr. Stevens hatte angeboten, ihr ein Taxi zu bestellen, doch sie hatte dankend abgelehnt und erklärt, sie sei mit dem Auto da und könne allein nach Hause fahren. Erst als die beiden Ärztinnen gegangen waren, hatte sie registriert, daß Marsha noch da war, und die beiden hatten sich lange unterhalten.

»Danke, daß Sie die ganze Zeit bei mir geblieben sind«, sagte Tracy.

»Sie haben mir sehr geholfen. Ich hoffe, die vielen Geschichten über Becky haben Sie nicht gelangweilt.«

»Ganz im Gegenteil«, entgegnete Marsha. »Becky muß ein wunderbares Kind gewesen sein.«

»Ein besseres hätte man sich nicht wünschen können«, bestätigte Tracy traurig. Dann holte sie tief Luft und richtete sich etwas auf. Sie saß mit Marsha in der Nähe des Fensters; die Schatten in Richtung Osten wurden in der spätnachmittäglichen Wintersonne immer länger.

»Jetzt haben wir uns so lange unterhalten und nicht ein einziges Mal meinen Ex-Mann erwähnt. Dabei ist es doch seine Schuld, daß Sie überhaupt hier sind.« Marsha nickte.

»Das Leben ist voller Überraschungen«, seufzte Tracy. »Da verliere ich meine geliebte Tochter, die der Mittelpunkt meines Lebens war, und auf einmal mache ich mir Sorgen um Kim. Ich hoffe nur, daß er jetzt nach Beckys Tod nicht komplett durchdreht.«

»Wie meinen Sie das?« fragte Marsha. »Ich weiß es selbst nicht so richtig«, gestand Tracy. »Ich habe Angst, daß er irgendeine Dummheit macht. Er hat bereits eine Nacht im Gefängnis verbracht, weil er den Geschäftsführer des Restaurants niedergeschlagen hat, in dem Becky sich seiner Meinung nach infiziert hat. Ich hoffe nur, er macht nichts völlig Durchgeknalltes und tut sich oder anderen etwas an.«

»Er hat wirklich einen ziemlich aufgebrachten Eindruck gemacht«, stimmte Marsha ihr zu.

»Das ist noch stark untertrieben«, entgegnete Tracy. »Er war immer ein Perfektionist. Aber früher hat er seine Wut nur an sich selbst ausgelassen. Sie hat ihn sozusagen zu Höchstleistungen angespornt. Aber das hat sich im Laufe der letzten Jahre leider geändert. Unter anderem deshalb haben wir uns scheiden lassen.«

»Tut mir leid«, erklärte Marsha.

»Im Grunde ist er ein guter Mann«, fuhr Tracy fort. »Er ist zwar extrem ichbezogen, aber er ist auf jeden Fall ein sehr guter Arzt. Ohne Zweifel ist er einer der besten Herzchirurgen.«

»Das glaube ich Ihnen gerne«, entgegnete Marsha. »Wissen



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.