Totenstarre by Cornwell Patricia

Totenstarre by Cornwell Patricia

Autor:Cornwell, Patricia [Cornwell, Patricia]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman-Thriller
ISBN: 9783959676755
Herausgeber: Harper Collins Verlag
veröffentlicht: 2017-09-11T00:00:00+00:00


KAPITEL 24

»Was war ganz am Anfang?«, frage ich Lucy. »Bist du sicher, dass du zu Beginn deines Praktikums in Quantico Carrie nicht erwähnt hast? Du könntest doch bei deinen Besuchen in Miami oder am Telefon mit Dorothy über deine Vorgesetzte beim FBI, deine Mentorin, geredet haben, insbesondere deshalb, weil sie sich so rührend um dich gekümmert hat.«

Carrie hätte damals nicht großzügiger und charmanter sein können. Lucy fühlte sich ja so geschmeichelt. Sie hatte keine Chance.

»Mir ist klar, dass du nicht gern daran denkst.« Ich möchte sie nicht provozieren. »Aber du warst zunächst hin und weg von ihr und konntest gar nicht aufhören, über sie zu sprechen. Wenigstens nicht mit mir.«

»Ich glaube, du kannst dir denken, warum ich Mom gegenüber kein Wort über sie verloren habe.« Lucys Augenausdruck ist hart und starr geworden. »Ich habe weder Carrie erwähnt noch irgendjemanden sonst, mit dem ich mal ein Bier trinken war.«

Dorothy ist bitter enttäuscht, was den »Lebensstil« ihres einzigen Kindes angeht – so bezeichnet meine Schwester es, dass sie lesbisch ist. Ich kann mir den Mund fusselig reden und ihr erklären, dass es kein Lebensstil wie die Mitgliedschaft in einem Country Club oder ein Haus in einem Vorort ist, in wen wir uns verlieben und mit wem wir eine Partnerschaft begründen. Meine Schwester kapiert es einfach nicht. Meiner Ansicht nach will sie es nicht verstehen, weil sie sich Lucy lieber als Bohemien oder als ein Mädchen vorstellen möchte, an dem ein Junge verloren gegangen ist – Dorothys euphemistischer Ausdruck für Homosexualität. Es ist leichter für sie zu behaupten, dass Lucy und ich beide an Penisneid leiden – was wiederum der Ausdruck meiner Schwester für Frauen ist, die nicht männersüchtig sind wie sie.

Penisneid ist eine echte Krankheit, beteuert sie gern, vor allem in Gegenwart meiner Mutter. Oder letztens auch in Anwesenheit von Marino, als wir im Juni in Miami waren und er Motorradausflüge oder was auch sonst noch mit ihr unternommen hat.

»Es gibt eine Menge Dinge, die Benton und ich nicht mit Dorothy erörtern«, versichere ich Lucy. »Also hätte sie keine Ahnung, wer Carrie Grethen ist, solange du ihr nicht diesen Teil deines Lebens anvertraut hast. Vielleicht war es ja auch jemand anders.« Ich muss an Marino denken und hoffe, dass Benton sich irrt.

Bei dem Gedanken, dass Marino eine Schwäche für Dorothy haben und ihr Dinge über uns oder andere Angelegenheiten ausplaudern könnte, die sie nichts angehen und möglicherweise gefährlich sind, wird mir übel. Die Vorstellung macht mich so zornig, dass ich sie beiseiteschieben muss.

»Du sagtest, Tailend Charlie hätte die Kneifzange erwähnt«, komme ich auf meinen ursprünglichen Punkt zurück, weil ich sichergehen will, woher diese Information stammt. »Wie du weißt, habe ich mir die Audiodatei noch nicht angehört. Deshalb nehme ich an, dass sie weder mitgeschrieben noch übersetzt wurde, außer du hast jemand anderen damit beauftragt.«

»Das habe ich nicht, und ich werde es auch nicht tun«, entgegnet sie. »Es ist wichtig, dass du das selbst erledigst, weil du die Zielperson bist. Die Aufnahme wurde einzig und allein für dich gemacht.«

»Und du kennst den Inhalt, obwohl er nicht übersetzt wurde?«

»Nur einige Stellen.



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