Todesfalle by Karen Rose

Todesfalle by Karen Rose

Autor:Karen Rose [Rose, Karen]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783426455159
Herausgeber: Knaur eBook
veröffentlicht: 2019-09-30T22:00:00+00:00


Hunt Valley, Maryland

Sonntag, 23. August, 06.35 Uhr

Gage wartete darauf, dass Taylor aus der Scheune kam, und duckte sich erneut, als der Wagen mit dem Down-Pärchen durch das Tor gefahren kam. Dann positionierte er sein Gewehr so, dass er das Scheunentor im Visier hatte, auf die Stelle, auf der sich die Brust der jungen Frau mit dem schwarzen Zopf befände. Wenn sie herauskäme, blieben ihm nur ein paar Sekunden, um abzudrücken, ehe sie wieder aus seinem Blickfeld verschwände.

Aber sie hielt sich immer noch im Stall auf, gemeinsam mit dem jungen Typ, der ihr ein paar Minuten später hineingefolgt war und bei dem es sich ziemlich sicher um Ford Elkhart handelte. Gage hatte einen flüchtigen Blick auf sein Gesicht erhascht. Im Zuge seiner Recherche über Daphne Montgomery-Carter und das Therapieprogramm war er auf eine ganze Reihe Fotos ihres Sohnes gestoßen, dessen Entführung für einigen Medienrummel gesorgt hatte. Dass auch er auf der Farm arbeitete, war durchaus einleuchtend. Aber der junge Elkhart war Gage im Grunde egal, er wollte bloß das Mädchen.

Aber was, wenn sie gar nicht Taylor Dawson war? Na gut, das Alter könnte stimmen, aber was, wenn es ein anderes Mädchen war? Dann würde er eben einen anderen Weg finden müssen, um an sie heranzukommen.

Und wenn Denny und Ma beide falschliegen und Jazzie in Wahrheit gar nichts beobachtet hat? Selbst wenn das vorhin Taylor Dawson war, muss das noch lange nicht bedeuten, dass sie auch etwas weiß. Er verdrängte den Gedanken rasch. Taylor Dawson war eine potenzielle Gefahrenquelle. Ja, es wäre bedauerlich, wenn sie stürbe, obwohl sie gar nichts wusste, aber noch viel schlimmer wäre, wenn sie etwas wüsste und der Polizei davon erzählen würde. Und wenn Jazzie bislang nichts gesagt hatte, würde sie es wohl schon zweimal nicht tun, wenn ihre neue Therapeutin plötzlich tot war. Wie auch immer, fest stand, dass die Vorteile die Risiken bei Weitem aufwogen.

Und er hatte bereits drei Menschen das Licht ausgeblasen, die gar nichts mit der ganzen Sache zu tun hatten. Was zählte da schon eine mehr? Vor allem eine, die ein sehr viel größeres Risiko darstellte.

Ich werde für Tavilla arbeiten, deshalb sollte ich mich lieber gleich an Mord als Mittel zum Zweck gewöhnen.

Die Muskeln in seinem Arm verkrampften sich allmählich, doch er biss die Zähne zusammen und verharrte in seiner Position, während er sich vornahm, schleunigst seinen Oberkörper mehr zu trainieren. Nach etwa zehn Minuten traten Ford und die junge schwarzhaarige Frau aus der Scheune – aber sie saßen auf Pferden. Verdammt. Damit hatte er nicht länger ihre Brust im Visier.

Er riss seinen Arm hoch, der vom Warten steif geworden war, um sein Ziel erneut anzuvisieren, doch in diesem Moment waren Mädchen und Pferd hinter den Bäumen verschwunden. Scheiße, scheiße, scheiße.

Außerdem wurde es höchste Zeit, von hier zu verschwinden. Die Sonne war mittlerweile aufgegangen, und mit seinem schwarzen Outfit war er viel zu auffällig.

Immerhin wusste er jetzt, dass Taylor Dawson langes schwarzes Haar hatte – vorausgesetzt, sie war es gewesen. Das schien durchaus plausibel zu sein, deshalb war die Fahrt keine völlige Zeitverschwendung gewesen.



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