Tod an der Bastille. Ein Fall für Kommissar LaBréa by Alexandra von Grote

Tod an der Bastille. Ein Fall für Kommissar LaBréa by Alexandra von Grote

Autor:Alexandra von Grote, [Grote, Alexandra von]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: eBooks, Spannung, Mord, Kriminalroman, Ermittler
ISBN: 978-3-95520-844-8
Herausgeber: dotbooks
veröffentlicht: 2015-02-17T16:00:00+00:00


16. KAPITEL

Es war kurz nach achtzehn Uhr. Die Teilnehmer der Talkrunde hatten sich zurück in ihre Büros begeben. Das anonyme Schreiben des Mörders war zur Untersuchung ins Labor gebracht worden. Obgleich LaBréa sich dadurch keine Fingerabdrücke des Täters erhoffte, wollte er diesbezüglich kein Risiko eingehen.

Vor zehn Minuten hatte Claudine Millot sich auf den Weg in die Rue du Faubourg St. Antoine gemacht, wo LaBréas Bruder Richard ihr die möblierte Wohnung zugänglich machen würde. Die Zeit drängte, deshalb konnte Claudine vorher nicht mehr nach Hause fahren, um sich ein paar persönliche Sachen zu holen. Aus diesem Grund hatte Richard in der Zwischenzeit von einer seiner Mitarbeiterinnen einiges für Claudine besorgen lassen. Zahnbürste, eine Gesichtscreme, Seife, einen Schlafanzug sowie einige Grundnahrungsmittel. Mit Handtüchern, Bettzeug und Ähnlichem war die Mietwohnung ausgestattet. Sobald Claudine sich dort eingerichtet hatte, wollte sie sich melden.

Der Ermittlungsrichter und Véronique Andrieu blieben noch einen Moment in LaBréas Büro. LaBréa hatte sich bei Véronique für ihre Ausführungen bedankt, und auch Couperin gab sich sehr beeindruckt. Man war einen Schritt weitergekommen. Im Einvernehmen mit Couperin war LaBréa zu der Überzeugung gelangt, die Spur des verschwundenen Ehemannes von Assia Blanc nicht vordringlich weiterzuverfolgen. Ohnehin musste ja zunächst abgewartet werden, ob es ein Fahndungsergebnis gab.

Alle Kräfte sollten sich jetzt auf die Observierung der Gegend rund um die Bastille konzentrieren. Franck und Jean-Marc kümmerten sich um die Lieferwagen für die Observierung und deren Besatzungen für die kommende Nachtschicht. Fünf Frauen und fünf Männer der Abteilung 2 würden noch heute Abend ausschwärmen und eine Liste aller Geschäfte, Restaurants, Cafés und Firmen erstellen, die sich rund um die Bastille befanden. LaBréa hatte den Radius eingegrenzt. Im Norden endete der Abschnitt auf der Höhe Rue Sedaine/Rue Pas de la Mule. Westlich der Bastille war die Place des Vosges die Begrenzung, im Süden die Rue de la Cérisaie. Östlich würde man eine Linie ziehen, die etwa vom Lycée Technique senkrecht nach Süden führte, bis hinunter zur Rue Moreau. Die Erfassung all dieser Geschäfte, Läden und gastronomischen Einrichtungen würde einige Zeit in Anspruch nehmen und frühestens im Lauf des morgigen Vormittags zu einem ersten Überblick führen. Die Kollegen aus der Abteilung 2 würden geschickt undercover operieren, getarnt als Touristen, mit umgehängter Kamera und Stadtplan in der Hand, als Lieferanten, Fußgänger, Kunden in den Geschäften und als Gäste in den Cafés.

»Die Leute sollen sich bloß unauffällig verhalten«, riet Véronique. »Im Moment sind wenig Touristen unterwegs.«

»Touristen bevölkern eigentlich zu jeder Jahreszeit die Stadt«, widersprach LaBréa. »Außerdem ist Vorweihnachtszeit. Auch wenn sicher niemandem von uns der Sinn nach Weihnachten steht. Viele Leute kaufen ein, gerade um die Bastille herum ist im Augenblick ziemlich viel Betrieb. Da werden unsere Leute während der normalen Geschäftszeiten nicht auffallen.«

Couperin zündete sich eine Zigarette an. »Sie werden doch heute Nacht sicher selbst vor Ort sein, Commissaire.«

»Selbstverständlich, Monsieur. Ich sitze in einem der Überwachungswagen. Sie sind in diesen Straßen postiert.« Er ging zu dem großen Stadtplan, der sich an der Wand hinter seinem Schreibtisch befand. »Hier«, sagte er und zeigte mit dem Finger auf die grünen Fähnchen, die die entsprechenden Stellen markierten.



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