Tiffany Exklusiv - Band 53 by Tiffany

Tiffany Exklusiv - Band 53 by Tiffany

Autor:Tiffany [Tiffany]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fiction, Romance, General, Anthologies (multiple authors), Erotica
ISBN: 9783733752774
Google: 5XPLDgAAQBAJ
Herausgeber: CORA Verlag
veröffentlicht: 2017-05-23T13:44:57.833000+00:00


10. KAPITEL

Maddie stand im Wohnzimmer, in der einen Hand das Pfefferspray, in der anderen den Telefonhörer. Es war kurz nach zehn Uhr, und Eleanor lag bereits im Bett. Harry, der Pudel, saß vor dem Fernseher und verfolgte die Nachrichten.

Sie konnte Tanner durch die geöffneten Schiebetüren des Arbeitszimmers sehen, wo sie seine Handschellen am Bein eines schweren Eichentisches befestigt hatte. Er saß auf dem Fußboden und hielt in seiner freien Hand den Hörer des zweiten Telefonapparats. Beide lauschten dem Klingeln am anderen Ende der Leitung.

„Komm schon, Lauren“, flüsterte er eindringlich in den Hörer. „Geh ran.“

War diese Lauren tatsächlich seine Schwester? Oder eine Freundin? Vielleicht sogar eine Komplizin. Maddie hatte darauf bestanden, das Gespräch mit anzuhören. Nicht nur, um sicherzugehen, dass er niemanden um seine Befreiung bat, sondern auch, um herauszufinden, ob er über seine Schwester die Wahrheit gesagt hatte.

Nach dem fünften Klingeln wurde abgehoben. „Hallo?“

Die Frauenstimme klang jung und etwas atemlos.

„Hallo, Lauren“, sagte Tanner. „Das klingt ja, als hätte ich dich mitten im Aerobic-Training erwischt.“

Das Mädchen am anderen Ende der Leitung lachte ein wenig gezwungen. „Ich bin nur ein bisschen außer Atem. Wie geht’s dir, Tanner? Wie ist Jamaika? Hast du schon eine Freundin gefunden?“

Maddie umklammerte den Hörer. Jamaika. Tanner hatte behauptet, sie würde seine gebuchte Urlaubsreise vereiteln. Natürlich hatte sie geglaubt, er habe die Flitterwochen mit seiner armen getäuschten Braut gemeint. Aber warum fragte dann seine Schwester, ob er schon eine Freundin gefunden hätte?

Dann schoss ihr ein neuer Gedanke durch den Kopf, der ihr eine Gänsehaut verursachte. Wenn Tanner der Bräutigam gewesen wäre, hätte seine Schwester dann nicht auf der Hochzeit sein müssen? Würde sie dann nicht fragen, warum er seine Braut am Altar hatte stehen lassen? Es sei denn, seine Schwester wusste nichts von seinen Aktivitäten als Schwerenöter.

Maddie rieb sich die Schläfe. Jede der Möglichkeiten verursachte ihr Kopfschmerzen. Sie wollte gar nicht erst über die Schlimmste von allen nachdenken: dass Tanner ihr die Wahrheit gesagt und sie den Falschen geschnappt hatte.

„Mir geht’s gut“, antwortete er jetzt. „Aber ich habe beschlossen, Jamaika sausen zu lassen und stattdessen nach Kansas zu fahren.“

Maddie horchte auf und machte sich bereit, das Gespräch zu beenden, falls er noch weitere Informationen preisgab.

„Kansas?“, fragte Lauren nach. „Sag mal, spinnst du? Gibt es in Kansas irgendetwas, was es mit einem wunderbaren tropischen Paradies aufnehmen könnte?“

Maddie blickte auf und sah, dass Tanner sie intensiv betrachtete. Sein Blick schien sich bis in ihre Seele zu brennen.

„Oh, du würdest dich wundern“, sagte er lächelnd ins Telefon.

„Und wann kommst du nach Hause?“

Er zuckte mit den Schultern. „Es wird vermutlich noch ein paar Tage dauern.“

Wie wär’s mit fünf bis zehn Jahren? Maddie fragte sich, wie Lauren die Nachricht über die Verhaftung ihres Bruders aufnehmen würde. Sie war anscheinend ein nettes Mädchen. Doch wie Maddie aus persönlicher Erfahrung wusste, konnte der erste Eindruck auch täuschen.

„Was gibt’s bei dir Neues?“, erkundigte sich Tanner nun.

„Ach, nicht viel“, antwortete Lauren. „Dad hat angerufen. Er hat gerade der vierundfünfzigsten Freundin den Laufpass gegeben. Ach, da fällt mir ein: Ronnie ist wieder in der Stadt.“

Tanner runzelte die Stirn. „Seit wann?“

„Er kam vorbei, als ich von meiner Campingtour zurückkehrte.



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