Stop Me! by Richard Jay Parker

Autor:Richard Jay Parker [Parker, Richard Jay]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783865523723
Herausgeber: Festa Verlag
veröffentlicht: 2015-05-02T16:00:00+00:00

18

Als die Taxis eintrafen, kam Bookwalter ins Restaurant zurück, schenkte Leo ein weiteres fleckiges Lächeln und machte das Daumen-hoch-Zeichen. Es war, als würden sie zusammen zu einem Angelausflug aufbrechen. Zum Glück war Leo gerade dabei gewesen, Ashley eine Nachricht zu hinterlassen, sodass Bookwalter ihn am Telefon sah, bevor er wieder aus dem Laden schlurfte.

»Ashley … geh ran, wenn du da bist. Ashley? Ich weiß, das ist komisch, aber ich bin in … ich bin im Urlaub. Brauche im Moment einfach mal eine Auszeit. Ich ruf dich an, sobald ich zurückkomme.«

Leo beendete den Anruf, ließ sein Handy jedoch aufgeklappt. Wie hätte er Ashley erzählen können, dass er gekommen war, um sich mit Bookwalter zu treffen? Er wusste genau, was sie dazu sagen würde, und sie hätte recht. Aber das Letzte, was er gerade brauchen konnte, war eine Stimme der Vernunft, die ihn überredete, sich von seinem Taxi auf direktem Weg zum Flughafen zurückbringen zu lassen. Er hielt das Telefon an sein Ohr gedrückt und ging zum Ausgang.

Bookwalter saß draußen auf dem Rücksitz des Autos und wischte sich das Gesicht. Leo ging zu seinem Fenster und gab ihm ein Zeichen, es zu öffnen. Die Scheibe wurde heruntergefahren und Bookwalter hob die Augenbrauen.

»Wo fahren wir hin?«

»Folg mir einfach nach Crescent City. Dein Taxifahrer wird dir genau sagen können, wo du bist.«

Leo setzte sich auf den Rücksitz des hinteren Taxis. »Können sie dem Wagen vor uns folgen?« Sein schwarzer Fahrer betrachtete ihn im Rückspiegel und nickte fast unmerklich. Er hatte eine Glatze und Leo konnte nicht erkennen, wie alt er war. Bookwalters Fahrzeug fuhr sachte aus der Parklücke und Leos tat dasselbe. Sie mischten sich in den kriechenden Straßenverkehr und rollten nur ein paar Meter weit, bevor sie in einem Stau aus Chevys und Outlanders halten mussten, die auf dem Nachhauseweg waren. Leo konnte Bookwalters Hinterkopf sehen, aber er hielt sich weiter sein Handy ans Ohr. Niemand wusste, wohin er fuhr. Niemand wusste auch nur, dass er in den Staaten war.

Sie krochen die Route 90 entlang und gelangten schließlich über den Mississippi in Bookwalters Heimatgegend. Leo versuchte, sich ein Bild von der Landschaft zu machen, während das stumme Telefon an seinem Ohr rieb.

Der Straßenname Romain Street kam Leo bekannt vor, aber erst als beide Wagen langsam abbremsten, wurde ihm klar, dass er ihn aus der E-Mail kannte, die Bookwalter ihm geschickt hatte. Dies war ihr Zielort. Er war überrascht, vor einem modernen Häuserblock mit weißen Fassaden zu stehen, die ein Grünstreifen vom Bürgersteig trennte. Die einzelnen Gärten waren voneinander nur durch niedrige Reihen aus dem Gras ragender Dekorziegel abgegrenzt. Eine Handvoll Kinder spielte lautstark auf der Vorderseite. Leo wartete, während Bookwalter aus dem Wagen stieg und seinen Taxifahrer bezahlte. Der Wagen fuhr davon und Bookwalter gab Leo mit beiden Händen ein Zeichen, ihm die Einfahrt hinauf zum letzten Haus zu folgen.

Leo hielt sich immer noch das Telefon ans Ohr, während er seine Wagentür öffnete, und er steckte sich einen Finger ins andere Ohr, als ob der Lärm der Kinder ihn bei dem Gespräch stören würde, das er gerade führte.

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