Steuern steuern (German Edition) by Johann C. Köber

Steuern steuern (German Edition) by Johann C. Köber

Autor:Johann C. Köber [Köber, Johann C.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: FinanzBuch Verlag
veröffentlicht: 2020-09-12T22:00:00+00:00


Ist das Geschäft der GmbH umsatzsteuerpflichtig, lässt sich von diesen Kosten die Vorsteuer abziehen. Das funktioniert nur, wenn ordnungsgemäße Rechnungen vorliegen, die auf den Namen der GmbH lauten. Aufgrund der Trennungstheorie gehört das Auto der GmbH.

Davon unberührt bleibt jedoch die Frage, wie die private Nutzung des Fahrzeugs abzurechnen ist. Grundsätzlich gilt hier, dass es in vielen Fällen unrealistisch erscheint, ein Firmenfahrzeug würde nur für die Zwecke des Unternehmens genutzt. Das Steuergesetz diktiert klar, dass diese ausschließlich betriebliche Nutzung nachzuweisen ist. Und dieser Beleg lässt sich kaum erbringen; es sei denn, ein Pförtner verwaltet den Autoschlüssel und händigt ihn nur zu speziellen Dienstfahrten aus. Dazu wäre es nötig, dass das Auto außerhalb der Dienstfahrten auf dem Firmenparkplatz stünde, was die wenigsten Unternehmen so regeln (möchten). Üblich ist vielmehr, den Firmenwagen auch privat zu nutzen.

Der Umfang privater Fahrten mit dem Auto lässt sich ausschließlich mit einem vollständigen und zeitnah geführten Fahrtenbuch erbringen. Allerdings erweist sich diese Aufgabe in der Praxis als ausgesprochen schwierig – auch aus eigener Erfahrung. Ich habe bereits mehrfach versucht, ab Jahresbeginn das Fahrtenbuch zu führen. Spätestens am 10. Januar kamen die ersten Unsicherheiten, denn ich hatte eine Fahrt vergessen und konnte nicht mehr alles nachvollziehen. Und dieses Problem kennen die meisten Menschen. Deshalb kann man sich die Arbeit mit dem Fahrtenbuch sparen; unvollständige Angaben erkennt der Fiskus ohnehin nicht an.

Theoretisch ist auch ein elektronisches Fahrtenbuch vorstellbar. Dabei zeichnet ein GPS-Gerät sämtliche Fahrten auf, und der Computer erfasst Tag, Uhrzeit, Startposition, Fahrtziel und Fahrtkilometer. Der Fahrer muss nur noch den Anlass der Fahrt ergänzen. Aber: Wer ist scharf auf eine solche 100-Prozent-Überwachung? Und wie begründet man den Umweg zur Eisdiele? Gilt die Fahrt dann insgesamt als privat?



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