Silberband 105 - Orkan im Hyperraum by Perry Rhodan

Silberband 105 - Orkan im Hyperraum by Perry Rhodan

Autor:Perry Rhodan [Rhodan, Perry]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2009-11-27T05:00:00+00:00


Als Dalaimoc Rorvic den Sprecher der SOL-Geborenen am Rand der schwarzen Berge auftauchen sah, wollte er seinen Augen nicht trauen. Wie kam Gavro Yaal zu Fuß in diese gottverlassene Gegend, noch dazu durch die vor Gefräßigkeit strotzenden Dickichte des Nordmoors?

An dem Ausruf des Solaners erkannte der Tibeter dann, dass Yaal genau wie er selbst dem Lockruf einer fiktiven Königin gefolgt war. Doch im Unterschied zu ihm schaffte es Yaal anscheinend nicht, sich aus dem Bann zu lösen.

Aus welchem Bann? Du befindest dich auch nicht im Bann irgendeiner Fremden, Dalaimoc. Im Gegenteil, es hat dich große Anstrengungen gekostet, dich in die Vorstellungswelt eines anderen Zeitalters zu versetzen.

Das wäre einem psionisch tauben Wesen wie Yaal jedoch niemals gelungen. Jedenfalls nicht ohne äußere Beeinflussung.

Braboch?

Rorvic verneinte die Frage, die er sich selbst gestellt hatte. Braboch verfolgte sicher auch eigennützige Zwecke und half ihm, dem Halbcyno, keineswegs aus reiner Freundlichkeit. Aber es störte sicher seine Pläne, wenn ein Laie wie Yaal mitmischte.

Also eine dritte Macht!

Der Tibeter versuchte, den SOL-Geborenen zurückzuhalten. Leider reagierte Yaal nicht wunschgemäß – und wenig später versank sein Bewusstsein wieder in einer ihm oktroyierten Vorstellungswelt, die zwar einer längst verwehten Realität angehörte, aber dennoch Relikte in das nächste Zeitalter hinübergerettet hatte, ob absichtlich oder nicht.

Nach wie vor verstand Rorvic nicht, was Yaals Erscheinen bedeutete.

Erst als der SOL-Geborene in einer Schockreaktion den gigantischen Roboter weckte, fing der Tibeter an zu begreifen, dass es Relikte zweier gegensätzlicher Mächte aus zwei weit getrennten Zeitaltern gab und dass wenigstens eine von beiden sich der Menschen als Werkzeuge bediente, um den Gegenspieler auszuschalten.

Eine sinnlose Maßnahme, denn die Auseinandersetzung, die irgendwann stattgefunden hatte und von der ein paar Reste übrig geblieben waren, war längst beendet und vergessen. Nichts, was nachträglich geschah, würde etwas an ihrem Ausgang – vor wahrscheinlich zigtausenden Jahren – ändern.

Und ich stehe hier und muss zusehen, wie zwei Überbleibsel aufeinander losgehen und vielleicht auf Datmyr-Urgan unermesslichen Schaden verursachen! Ich bin machtlos!

»Nur, weil dieser verflixte Marszwerg nicht da ist, wo man ihn braucht!«, schimpfte Rorvic.

Er fuhr zusammen, als sein Funkgerät ansprach.

»Hier spricht Nebula King von der MONTRON! Ich soll im Auftrag von Tatcher a Hainu nach Dalaimoc Rorvic rufen lassen. A Hainu befindet sich mit fünfzig SOL-Geborenen, die er gerettet hat, noch in zirka zwölf Kilometern Höhe …«

»Nicht er!«, polterte Rorvic los.

Eine Weile war Pause, dann fragte Nebula King indigniert: »Wer redet dazwischen? Mister Rorvic?«

»Wer sonst?« Der Tibeter versuchte, sich seine euphorische Stimmung über Tatchers Rettung nicht anmerken zu lassen. »Wenn dieser marsianische Schrumpfkopf behauptet, er hätte die Raumfahrer gerettet, dann lügt er wie üblich. Das war ich. Ich habe schließlich mit Braboch ausgemacht, wie wir verfahren mussten.«

»Wer ist Braboch?«, fragte Nebula.

»Ich … Na ja … er ist … er hat … er weiß … Ach was, ich sage es später«, stammelte Rorvic und wusste doch, dass er diese Runde schon verloren hatte. Wer würde ihm glauben, dass er mit einem Vogel namens Braboch abgesprochen hatte, wie den Raumfahrern auf Charlemagne geholfen werden konnte. Zumal es Braboch als solchen gar nicht gab, da er ein materiell



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