Scott by Stefanie Ross

Scott by Stefanie Ross

Autor:Stefanie Ross [Ross, Stefanie]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
ISBN: 9783802595653
Barnesnoble:
Herausgeber: Egmont LYX
veröffentlicht: 2014-05-01T22:00:00+00:00


10

Jenna sah das Parkhaus des FBI-Gebäudes schon vor sich. Sie blinkte, ließ dabei jedoch den Rückspiegel nicht aus den Augen. Natürlich war Scott noch direkt hinter ihr. Sie wusste nicht, ob sie geschmeichelt oder genervt sein sollte. Scott hatte dieses Problem offenbar nicht. Er ließ die Scheinwerfer des Pickups aufleuchten und winkte ihr zu, obwohl er garantiert wusste, dass sie innerlich kochte. Sie war ausgebildete FBI-Agentin und brauchte keinen SEAL als Leibwächter. Vermutlich hätte er sogar darauf bestanden, sie abzuholen, wenn sie sich nicht abends noch bei Jay verabredet hätten.

Und dennoch rührte seine beschützende Art etwas in ihrem Inneren, von dem sie nicht einmal gewusst hatte, dass es da war. Ihre Eltern waren immer großartig zu ihr gewesen, hatten sie aber schon in jungen Jahren zur Selbstständigkeit erzogen. Natürlich waren sie im Notfall für sie da gewesen, aber die meisten Kämpfe in ihrer Kindheit hatte sie allein austragen müssen.

Erst ein lautes Hupen hinter ihr riss sie aus ihren Gedanken. Ein Kollege signalisierte ihr, sie solle endlich weiterfahren. Großartig, Scott war längst außer Sicht, und sie stand hier vor der Schranke und grübelte vor sich hin. Der Mann machte sie wahnsinnig, selbst wenn er gar nicht anwesend war. Schnell hielt sie ihren Ausweis vor den Scanner und fuhr in das Parkhaus.

Im FBI-Gebäude fehlte Jenna die Geduld, um auf den Fahrstuhl zu warten. Außerdem reichte der Gedanke an den sündhaft guten, aber kalorienreichen Muffin, um den Weg zum Treppenhaus einzuschlagen. Sie zog ihren Blazer aus und sprintete die Stufen hoch. Kurz dachte sie dabei wieder an Scott. Mit T-Shirt und Tarnhose war er deutlich legerer gekleidet gewesen als sie. Zwar hatte sie zu einer einigermaßen bequemen schwarzen Jeans gegriffen, aber als FBI-Agentin konnte sie außerhalb des Büros nicht auf den Blazer verzichten.

In neuer persönlicher Bestzeit erreichte sie den dritten Stock. In dem Großraumbüro ihres Teams brannte noch kein Licht, aber die Zimmer von Jay und Beth waren bereits hell erleuchtet. Sie klopfte bei Beth und öffnete die Tür wie üblich, ohne eine Aufforderung abzuwarten.

Das Bild, das sich ihr bot, brachte sie zum Schmunzeln. Anscheinend hatte sie gestört. Jay und Beth standen so dicht nebeneinander, dass kein Blatt zwischen sie gepasst hätte. Während Jay sich durch die Haare fuhr, zog Beth am Saum ihres T-Shirts.

»Sorry, soll ich später wiederkommen?«, bot Jenna amüsiert an.

»Wie wäre es in einer Stunde? Kann Scott nicht dafür sorgen, dass du morgens zu einer vernünftigen Zeit im Büro erscheinst?«, knurrte Jay, rollte dabei übertrieben mit den Augen und brachte damit sowohl Jenna als auch Beth zum Lachen.

Jenna bemühte sich um eine Unschuldsmiene. »Ist das eine offizielle Beschwerde, dass ich zu früh im Büro bin?«

Jays Augen funkelten vor Vergnügen. »Davon kannst du ausgehen. Soll ich es in deine Personalakte eintragen lassen? Das macht sich bestimmt gut. Jenna Clark war eine gewissenhafte und erfolgreiche Agentin, bis sie unerträglich viel Arbeitseinsatz zeigte und bei ihren Ermittlungen auf dubiose Quellen zurückgriff.«

Beth versetzte ihrem Partner einen festen Stoß in die Rippen. »Lass Jenna in Ruhe.« Sie zwinkerte ihr zu. »Er ist nur sauer, dass



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