Schwertgewitter by George R. R. Martin

Schwertgewitter by George R. R. Martin

Autor:George R. R. Martin [Martin, George R. R.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy
veröffentlicht: 2011-07-18T17:10:02+00:00


DAENERYS

Ihre Dothraki-Kundschafter hatten ihr Bericht erstattet, doch Dany wollte es mit eigenen Augen sehen. Ser Jorah Mormont ritt mit ihr durch einen Birkenwald und dann einen Hang zu einem riesigen Sandsteinfelsen hinauf. »Vorsicht, das ist nahe genug«, warnte er in der Nähe des Grates.

Dany zügelte ihre Stute und blickte über die Felder hinüber zu dem yunkischen Heer, das quer in ihrem Weg lag. Weißbart hatte sie gelehrt, wie man die Größe einer feindlichen Armee am besten abschätzt. »Fünftausend«, sagte sie einen Moment später.

»Würde ich auch sagen.« Ser Jorah zeigte auf das Lager. »Das da an den Flanken sind Söldner. Lanzenträger und berittene Bogenschützen mit Schwertern und Äxten für den Nahkampf. Die Zweitgeborenen auf dem linken Flügel, die Sturmkrähen auf dem rechten. Jeweils ungefähr fünfhundert Mann. Seht Ihr die Banner?«

Yunkais Harpyie hielt eine Peitsche und eine eiserne Halsfessel in den Klauen anstelle einer langen Kette. Die Söldner führten zusätzlich ihre eigenen Standarten unter den Bannern der Stadt, der sie dienten: auf der rechten Seite vier Krähen zwischen gekreuzten Blitzen, auf der linken ein zerbrochenes Schwert. »Die Yunkai'i selbst stehen in der Mitte«, bemerkte Dany. Aus der Ferne waren ihre Offiziere von denen Astapors kaum zu unterscheiden - hohe helle Helme und Mäntel, die mit glitzernden Kupferscheiben benäht waren. »Sind das Sklavensoldaten?«

»Zum größten Teil. Allerdings können sie den Unberührten nicht das Wasser reichen. Yunkai ist dafür bekannt, Bettsklaven auszubilden, keine Krieger.«

»Was meint Ihr? Können wir diese Armee besiegen?«

»Mit Leichtigkeit«, meinte Ser Jorah.

»Aber nicht ohne Blutvergießen.« Viel Blut hatte die Ziegel von Astapor an jenem Tag getränkt, an dem die Stadt gefallen war, obgleich sie selbst nur wenig Verluste hatte hinnehmen müssen. »Wir könnten diese Schlacht hier gewinnen und danach vielleicht außerstande sein, die Stadt einzunehmen.«

»Diese Gefahr droht stets, Khaleesi. Astapor war selbstgefällig und verwundbar. Yunkai ist vorgewarnt.«

Dany überlegte. Das Heer der Sklavenhändler erschien im Vergleich mit ihrem eigenen klein, doch die Söldner waren beritten. Sie hatte zu lange unter den Dothraki gelebt, um nicht einen gesunden Respekt vor der Reiterei zu haben und zu wissen, wie übel sie Fußsoldaten zusetzen konnten. Die Unberührten halten ihrem Angriff stand, aber meine Befreiten werden niedergemetzelt. »Diese Sklavenhändler mögen Verhandlungen«, sagte sie. »Lasst ihnen die Nachricht überbringen, ich würde sie heute Abend in meinem Zelt empfangen. Und ladet die Hauptmänner der Söldner ebenfalls ein. Aber nicht zusammen. Die Sturmkrähen für mittags, die Zweitgeborenen zwei Stunden später.«

»Wie Ihr wünscht«, antwortete Ser Jorah. »Doch wenn sie nicht kommen .«

»Sie werden kommen. Sie werden neugierig auf die Drachen sein und hören wollen, was ich zu sagen habe, und die Klügeren werden außerdem versuchen, unsere Stärke abzuschätzen.« Sie wendete ihre Silberstute. »Ich erwarte sie in meinem Pavillon.«

Unter einem schieferfarbenen Himmel ritt Dany im frischen Wind zurück zu ihrem Heer. Der tiefe Graben, der ihr Lager umschließen sollte, war bereits zur Hälfte ausgehoben, und im Wald schlugen die Unberührten Birkenäste von den Stämmen und spitzten sie zu Pfählen an. Die Eunuchen sollten nicht in einem unbefestigten Lager schlafen, darauf hatte Grauer Wurm bestanden. Er überwachte die Arbeiten. Dany hielt einen Augenblick bei ihm an und sprach mit ihm.



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