Schwarze Themse by Perry Anne

Schwarze Themse by Perry Anne

Autor:Perry, Anne [Perry, Anne]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historischer Krimi
Herausgeber: Wilhelm-Goldmann-Verlag
veröffentlicht: 2013-09-09T22:00:00+00:00


9

Monk versuchte, zu Hause ein Feuer zu entzünden und dem Haus die Wärme wiederzugeben, die daraus entschwunden war, seit Hester so viel Zeit in der Klinik verbrachte. Ihre Abwesenheit beraubte ihn eines Großteils des Vergnügens, das er empfunden hätte, wenn er seinen Sieg mit ihr hätte teilen können. Er war außerordentlich erfolgreich gewesen. Er hatte eine Meisterleistung vollbracht, das Elfenbein wiederzufinden und es – direkt unter der Nase der Diebe und von Culpepper, in dessen Auftrag es gestohlen worden war, und sogar der Polizei – Louvain wiederzugeben! Und Louvain hatte ihn ansehnlich bezahlt. Sein Ruf hätte im Augenblick nicht besser sein können, und daraus würden sich andere Aufträge ergeben!

Seine Arbeit war noch nicht beendet. Er musste noch herausfinden, wer Hodge umgebracht hatte. Es war entweder Goulds Partner gewesen, was sehr wahrscheinlich war, wenn er nach Gould an Bord gegangen war, festgestellt hatte, dass Hodge sich regte, und ihn umgebracht hatte. Dann war es eine Panikreaktion gewesen, völlig unnötig – außer, es war einer von Louvains Männern gewesen, der ihn auf diese Weise hintergangen hatte. Louvain würde dafür bittere Vergeltung üben, und das würde erklären, warum Hodge umgebracht und nicht nur bewusstlos geschlagen worden war.

Außerdem gab es noch die andere Möglichkeit, dass er von einem Mitglied der Mannschaft bei einer Streiterei umgebracht worden war, die gar nichts mit dem Diebstahl zu tun hatte.

Wenn Monk herausfand, wer Goulds Partner gewesen war, konnte er vielleicht beweisen, ob der Mann an Bord der »Maude Idris« gegangen war. Gould erinnerte sich sicher an die Einzelheiten. Stoßzähne waren schwer und unhandlich. Sicher wusste er noch, wo sich sein Partner aufgehalten hatte. Auf dem Niedergang zum Laderaum kam man nicht aneinander vorbei, ohne es zu merken. Zudem musste er jedes Mal, wenn er mit einem Stoßzahn nach oben kam oder wieder runterging, um den nächsten zu holen, an Hodges reglosem Körper vorbeigekommen sein. Die Frage war, ob Gould wirklich die Wahrheit sagte.

Louvain würde das nicht gefallen, womöglich würde er sogar versuchen, Monk an weiteren Nachforschungen zu hindern, aber darum hatte Monk sich schon gekümmert. Er hatte nicht die Absicht, Hodges Mörder davonkommen zu lassen. Er hatte Hodge nicht gekannt, vielleicht hätte er ihn nicht einmal gemocht, aber das spielte keine Rolle. Je weniger sich andere darum scherten, desto wichtiger war es, dass ihm Gerechtigkeit widerfuhr.

Er saß am Feuer und ihm wurde, ohne dass er es gemerkt hatte, fast zu heiß, als er plötzlich hörte, dass es an der Tür klopfte. Hester konnte es nicht sein, sie hatte einen Schlüssel. Ein neuer Mandant? Im Augenblick konnte er keinen annehmen, er würde warten müssen. Monk stand auf und ging zur Tür.

Der Mann auf der Schwelle war hager und ziemlich gut gekleidet, aber seine Schuhe waren abgetragen. Sein schiefes, intelligentes Gesicht war von Müdigkeit gezeichnet, und neben ihm stand ein kleiner braunweißer Terrier. Monk würde ihm leider eine abschlägige Antwort geben müssen.

»Mr. William Monk?«, fragte der Mann.

»Ja.«

»Ich habe eine Nachricht für Sie, Sir. Kann ich hereinkommen.«

Monk war verdutzt und gleichermaßen besorgt. Wer sollte ihm auf diese Art eine Nachricht senden? »Was ist los?«, fragte er ein wenig schroff.



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