Schuldig wer vergisst by Kate Charles Anke und Dr Eberhard Kreutzer

Schuldig wer vergisst by Kate Charles Anke und Dr Eberhard Kreutzer

Autor:Kate Charles Anke und Dr Eberhard Kreutzer
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: PeP eBooks
veröffentlicht: 2010-04-03T16:00:00+00:00


Jetzt zu Rachel Norton zurückzukehren – nach allem, was sie inzwischen wusste -, gehörte zu den schwierigsten Missionen in Yolandas bisheriger Polizistenlaufbahn. Sie konnte Rachel nicht mehr ohne Weiteres glauben; egal, wie sich die Leiche im Kanal und die Stimme am Telefon letztlich erklären sollten, hatte sich Rachel die größte Mühe gegeben, etwas vor ihr zu verbergen. Yolanda musste sich nun dumm stellen und Rachel genauso behandeln wie bisher.

Mit einer Kaltluftfront waren die Wolken gekommen, und für Yolanda sahen sie sehr nach Schnee aus. Schnell schlüpfte sie mit dem Schlüssel, den Rachel ihr gegeben hatte, ins Haus und achtete darauf, genügend Lärm zu machen, damit sie ihre Rückkehr mitbekam. »Ich bin zurück«, rief sie obendrein, während sie ihr Schaltuch abnahm und den Mantel auszog.

Von Rachel war nirgends etwas zu sehen; schließlich fand Yolanda sie oben in ihrem Schlafzimmer, wo sie auf ihrem Bett lag und ziemlich erschöpft aussah.

»Oh – Sie sind wieder da«, sagte Rachel mit matter Stimme.

Yolanda wurde bewusst, dass sie viel länger weggeblieben war als beabsichtigt oder angekündigt. »Tut mir wirklich furchtbar leid, dass ich so lange gebraucht habe«, entschuldigte sie sich. »Geht’s Ihnen einigermaßen, Schätzchen? Kann ich Ihnen was bringen?«

»Eine Tasse Tee wäre schön.« Sie rappelte sich mit einiger Mühe zum Sitzen hoch.

»Ich bringe ihn rauf«, versprach Yolanda. »Sie können ruhig im Bett bleiben.«

Zu ihrer Erleichterung war Rachel einverstanden und folgte ihr nicht in die Küche. Geistesabwesend füllte Yolanda den Kessel und setzte ihn auf, während sie in der zunehmenden Dämmerung auf die Uhr sah. Gerade mal kurz nach drei, und schon war es in der Küche dunkel genug, um Licht anknipsen zu müssen. Yolanda hatte den größten Teil ihres Lebens in London verbracht, doch an die grausam kurzen Tage des britischen Winters hatte sie sich nie gewöhnen können.

Sie konnte jetzt selbst eine Tasse Tee gebrauchen. Sie nahm die Kanne vom Abtropfbrett, steckte ein paar Teebeutel hinein und holte die Milch aus dem Kühlschrank.

Rachel mochte ihren Tee schwach, und so goss Yolanda ihr eine Tasse ein, während sie den restlichen Tee in der Kanne nach ihrem eigenen Geschmack länger ziehen ließ. Vorsichtig trug sie die Tasse nach oben. »So, da wären wir, Schätzchen«, sagte sie und stellte den Tee auf den Nachttisch.

»Das ist lieb.« Rachel lächelte sie dankbar an.

Yolanda ging wieder nach unten und goss sich selber einen Henkelbecher ein. Heiß und stark – genau das, was sie brauchte. Sie nippte genüsslich daran, während sie die Gardinen zuzog, ein paar weitere Lampen einschaltete und überlegte, wie sie jetzt vorgehen sollte.

Das Dringlichste war, etwas mit Trevors DNA in die Finger zu bekommen. Und wie Neville Stewart betont hatte, musste es geschehen, ohne bei Rachel Verdacht zu erregen. Das war vielleicht gar nicht so einfach: Solange Rachel im Schlafzimmer war, kam sie nicht so ohne Weiteres in das angrenzende Badezimmer, wo sie am ehesten Trevors Zahnbürste finden würde. Und woher sollte sie überhaupt wissen, welche seine war?

Sie hatte den Beutel für das Beweisstück in der Tasche; Sid Cowley wartete auf ihren Anruf. Sie musste etwas unternehmen, und zwar bald.



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