Schluri Schlampowski und die Stinktierfalle by Brigitte Endres

Schluri Schlampowski und die Stinktierfalle by Brigitte Endres

Autor:Brigitte Endres [Endres, Brigitte]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 3864291801
Herausgeber: Tulipan Verlag
veröffentlicht: 2013-10-09T22:00:00+00:00


Bei der ersten Tasse überlegte sie noch, wie sie der Bestie das Fell über die Ohren ziehen konnte. Da sie aber eingefleischte Vegetarierin war und deshalb nur Gemüsemesser besaß, verwarf sie den Gedanken schnell wieder. Bei der zweiten Tasse dachte sie, dass es wohl besser war, das unbekannte Tier in den Zoo zu bringen. Vielleicht war es ein Stinktier, das ausgerissen war. Je mehr sie darüber nachdachte, desto sicherer war sie, dass es ein Stinktier sein musste. Obgleich es ganz anders aussah, als jene, die sie von Abbildungen her kannte. Vielleicht war es ja eine besondere Unterart von Stinktieren.

Bei der dritten Tasse war sie davon überzeugt, dass ihr Gefangener in den Zoo gehörte, und sie wusste auch, wer ihn dahin bringen sollte: Gottlieb Helfrich. Denn eines war sicher: So viel Nerventee konnte sie gar nicht trinken, dass sie es wagte, das eklige Zottelvieh anzufassen.

So kam es, dass eine halbe Stunde, nachdem der alte Helfrich ausgegangen war, jemand an seiner Haustür Sturm klingelte.

»E… es – kl… klingelt!«, stellte Roberto ganz richtig fest.

Grete, die die Garnröllchen im Nähkästchen sortierte, was sie oft tat, wenn sie nervös war, sah hoch. »Wer kann das sein?«

»Wer und warum? Das fragt man sich«, brummte Brumm Gnatzig. Er legte das Buch, in dem er gelesen hatte, beiseite, kletterte vom Sofa und marschierte in den Flur.

Gespannt kamen ihm die anderen nach. Helfrich bekam nur selten Besuch, und wenn, dann so gut wie nie unangemeldet. Auch Snobby war dem Läuten gefolgt. An seinem Katzenbuckel las Grete ab, wer da vermutlich vor der Tür stand. »Ich glaub, es ist das neugierige Huhn!«, flüsterte sie.

Da hämmerten schon Fäuste gegen die Tür. »Gottlieb?«, hörten sie eine durchdringende Stimme. »Gottlieb, bist du da?« Dann klapperte der Briefkastenschlitz und eine spitze Nase kam zum Vorschein. »Ich weiß, dass du da bist!«

Snobby verzog sich leise fauchend in den ersten Stock, während die Spielzeugbande wie versteinert stehen blieb und keinen Piep von sich gab.

Hedda Huhn wurde den Verdacht nicht los, dass sich ihr Nachbar wieder einmal verleugnete. Aber so schnell gab sie nicht auf! Ihr eingeschränkter Blick traf die Spielzeugbande, die wie in Gips gegossen zu ihr hochstarrte.

»Dieser verrückte alte Mann«, schimpfte sie leise vor sich hin und beschloss, an Helfrichs Ritterlichkeit zu appellieren. »Gottlieb, ich brauch deine Hilfe!«, rief sie durch den Briefkasten. »Ich hab im Garten ein Stinktier gefangen. Du musst mir helfen, es loszuwerden. Ich trau mich nicht!«

Aber wieder blieb alles still im Häuschen. Mit einem Seufzen gab Hedda Huhn auf. Offenbar war Helfrich tatsächlich nicht zu Hause. Sie musste es später noch einmal versuchen.



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