Schach Mit Einem Vampir by Dirk Krüger

Schach Mit Einem Vampir by Dirk Krüger

Autor:Dirk Krüger [Krüger, Dirk]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-03-18T16:00:00+00:00


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FBI Special Agent Josef Harris blickte zu seinem Kollegen Bill Tonelli hinüber, als er den Bericht zum neuen Mordfall um den Schachspieler zu Ende gelesen hatte. Die Agenten befanden sich im Einsatzbüro des Federal Bureau of Investigation am Federal Plaza. Ein großer Ventilator sorgte in dem stickigen Raum für Luftzirkulation. Tonelli war gerade damit beschäftigt, ein Foto des neusten Opfers des Schachspielers auf eine riesige Magnettafel zu heften. In diesem Büro liefen alle Erkenntnisse über den rätselhaften Serienmörder zusammen. Tonelli drehte sich seinem Einsatzleiter zu und sprach ihn, fast schon resignierend, an.

„Schon wieder ein neues Verbrechen unseres Killers. Dieses Mal tötete er in Harlem. Seine schrecklichen Taten breiten sich langsam über ganz Manhattan aus. Das jüngste Opfer war der Barbesitzer Ben Black, wie Sie dem Bericht entnehmen konnten. Black war kein Unschuldslamm, ein Krimineller und der Polizei wohl bekannt. Man ermittelte schon früher gegen ihn wegen Drogenhandels, Ausschank von schwarz gebranntem Alkohol, Körperverletzung, Zuhälterei und Hehlerei mit Waffen. Außerdem wurde er mit zwei Morden in Zusammenhang gebracht, die in Harlem verübt wurden. Doch man hatte nie stichhaltige Beweise gegen ihn, sodass man ihn wieder laufen lassen musste. Am Tatort, in dieser sogenannten Billardbar, gab es zwei weitere Personen, die einem Verbrechen zum Opfer gefallen sind. Man fand sie im Erdgeschoss, in einem Gang hinter dem Schankraum, während man Blacks verbrannte Leiche im ersten Stockwerk, in einem ebenso verbrannten Lagerraum, auffand. Einer der beiden Männer wurde erstochen, der andere schwer verletzt. Die Polizei ist der Meinung, dass unser Killer mit diesen beiden Gewalttaten nichts zu tun hat. Die Untersuchungen diesbezüglich laufen jedoch noch. Die Polizei vermutet weiterhin, dass die beiden Personen in einen Streit gerieten und der eine den anderen daraufhin im Affekt erstochen hat. Dann bleibt aber die Frage, wer den Messerstecher nach seiner Tat niedergeschlagen hat? Anzeichen darauf, dass es der Schachspieler getan haben könnte, wären meiner Meinung nach reine Spekulation. Es fehlen die typischen Anzeichen, seine Handschrift. Hätte er nicht die beiden auch so zugerichtet, wie es bisher seine Art gewesen war? Anders verhält es sich bei Black. Dessen Leiche wies die eindeutigen Merkmale unseres gesuchten Serienmörders auf, einschließlich der Schachfigur im Mund. Eines muss ich dem Killer jedoch dieses Mal zugutehalten: Er hat bei seinem neusten Verbrechen in seinen eigenen Reihen gewildert und die unschuldigen Bürger der Stadt in Ruhe gelassen.“

„Also hat es dieses Mal mit Ben Black den Richtigen getroffen? Nur weil er ein mieses, kriminelles Subjekt war, hat er den Tod verdient? Wollen Sie mir das mit Ihren Worten sagen, Tonelli?“, fragte Harris seinen Kollegen herausfordernd.

„Das wollte ich damit bestimmt nicht sagen, Sir. Ich wollte Ihnen lediglich einen kurzen Einblick in das Leben von Black verschaffen und darauf hinweisen, in welche Verbrechen dieser saubere Herr verstrickt war, das ist alles. Und warum ein Mann wie Black, der so viele verbrecherische Einnahmequellen hatte, hinter dem Tresen stand und Bier zapfte, bleibt mir ein Rätsel. Aber vermutlich machte er es als Ausgleich zu seinen kriminellen Aktivitäten, quasi als Hobby. Krank diese ganzen Verbrecher …“ Tonelli drehte sich wieder der Magnetwand zu.



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