Sag einfach nur Ti amo! by Lucy Ellis

Autor:Lucy Ellis
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783733701413
Herausgeber: 2015 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
veröffentlicht: 2015-04-13T16:00:00+00:00

6. KAPITEL

Der Motor fuhr herunter, und die Rotorblätter hörten endlich auf, sich zu drehen. Gianluca nahm den Helm ab und löste seinen Gurt, dann fuhr er sich mit gespreizten Fingern durchs Haar.

„Was soll das?“, fragte Ava. „Wieso sind wir wieder hier?“

„Ich hätte heute einen Termin in Rom gehabt, habe ihn aber spontan nach Positano verlegt“, erklärte er knapp.

Sie sah dabei zu, wie er aus dem Helikopter sprang und sich die Beine vertrat. Sofort versuchte sie hektisch, sich abzuschnallen, wobei sie sich allerdings hoffnungslos verhedderte.

„Das hatten wir aber so nicht abgemacht“, beschwerte sie sich halbherzig, als Gianluca an ihrer Seite auftauchte, um sie vom Gurt zu befreien.

„Entspann dich, cara!“

Wie soll ich mich entspannen? fragte sie sich. Sollte sie ignorieren, dass sie praktisch gekidnapped wurde, oder meinte er, sie solle stillhalten, damit er die Schnallen lösen konnte?

„Das Schlimmste hast du jetzt überstanden.“

Noch so ein kryptischer Kommentar von ihm. Aber dann wurde Ava klar, wovon Gianluca sprach. Er hatte ihre Höhenangst gemeint. Wie rücksichtsvoll!

Zögernd ergriff sie seine ausgestreckte Hand und wollte aussteigen, stolperte jedoch schon auf der ersten Stufe. Gianluca fing sie auf, und für wenige Sekunden waren sie eng aneinandergepresst. Ava dachte an das letzte Mal, als sie einander so nahe gewesen waren, und ihre Knie begannen zu zittern.

„Das Hotel hier in der Nähe gehört einem Freund von mir“, sagte er mit heiserer Stimme, und sein Mund befand sich dicht an ihrem Ohr. Sie bekam eine Gänsehaut. „Wir erholen uns dort ein bisschen, genießen das Ambiente, und du erzählst mir mehr von dir.“

Wie stellte er sich das vor? Eigentlich wollten sie doch ihren Bruder und dessen Frau besuchen und sich am Wochenende mit dem gesamten Familienclan treffen!

Als seine Hände über ihre Hüften glitten, versteifte sich Ava.

„Sieben Jahre sind eine lange Zeit“, fuhr er fort. „Wir haben vieles nachzuholen.“

Ava konnte ihr eigenes Herz pochen hören. Passierte das gerade wirklich? Schlug Gianluca ihr vor, eine kleine private Auszeit zu nehmen? Was genau hatte das zu bedeuten?

Ihr entfuhr ein erschreckter Laut, als er mit seiner warmen Hand unter ihre Bluse glitt und ihren nackten Rücken streichelte. Dabei näherten sich seine Fingerspitzen immer wieder ihren empfindsamen Brüsten, deren Spitzen sich erwartungsvoll aufrichteten.

„Hör auf damit!“, zischte sie, obwohl sie heimlich nach dem Gegenteil verlangte.

Vielleicht wäre sie sogar schwach geworden, wenn sich ihnen nicht in diesem Moment zwei Männer genähert hätten. Sie tauchten aus dem abgegrenzten Gelände auf, neben dem Gianluca gelandet war.

Er ließ Ava los und ging auf die beiden zu, als wäre gerade eben nichts Besonderes geschehen. Sie dagegen hatte ernsthafte Schwierigkeiten, ihre Fassung zu wahren. Wie versteinert starrte sie ihn an, während er auf Italienisch Anweisungen gab, wohin das Gepäck zu bringen sei.

„Meine Güte“, murmelte sie vor sich hin und stopfte sich hastig die Bluse zurück in den Hosenbund. Sie führte sich auf wie ein Teenager! Wo war ihr Anstand geblieben?

Mit verschränkten Armen wartete sie ab, bis Gianluca sich ihr wieder zuwandte. „Was soll das hier werden, Benedetti?“

„Schön zu sehen, dass der Flug dir deinen Schneid nicht abgekauft hat, cara“, erwiderte er belustigt. „Aber wenn du dich das nächste Mal in meine Arme wirfst, warne mich bitte vor.

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