Pazifische Grenze by Robinson Kim Stanley

Pazifische Grenze by Robinson Kim Stanley

Autor:Robinson, Kim Stanley [Stanley, Robinson Kim]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: WILHELM HEYNE VERLAG
veröffentlicht: 2016-11-10T23:00:00+00:00


6

Seit vier Stunden nun im Flugzeug. Liddy schläft endlich. Tippe auf meinem Laptop. Brauche etwas Beschäftigung.

Strategien zum Verändern der Geschichte. Erfinden der Geschichte, die (bitte) aus dieser Welt hinausführt in die Welt des Buchs. Ursachen des utopischen Prozesses gewinnen die Oberhand.

Worte tauchen auf und verschwinden für immer wie Tage.

Lincoln wurde nicht erschossen, nein, wir wissen, dass es nicht so war, diesen Weg können wir nicht einschlagen. Jemand scheint uns zu führen, nein, nein! Nicht die Theorie vom Großen Mann. Kein Individuum kann uns retten. Alles oder gar nichts.

Alle zusammen oder keinen. Ach, Pamela …

Irgendeine Gruppe. An der Macht oder ohne. Handelt gemeinsam. Zum Beispiel Anwälte, das Gesetz? Kann mich des Gefühls nicht erwehren, dass man hier einen Unterschied machen könnte, trotz meiner eigenen Erfahrungen. Überarbeiten der Landesgesetze. Angenommen, eine ganze Klasse der Harvard Law School besetzt Posten aller Art, Regierung, Weltbank, IMF, Pentagon. Retten das 21. Jahrhundert. Plausibel? Nein. Eine Story. Aber es ist wenigstens möglich, ich meine, wir könnten es tun! Uns hindert nichts außer Unbeweglichkeit, Ideologie. Mangel an Phantasie! Lehrer, Religionsführer … aber in jeder Gruppe gibt es einige politisch aktive Leute. Und alle müssen einem Aktionsprogramm zustimmen. Wie unlogisch kann etwas sein, ehe es wirklich total nutzlos wird? Es ist eigentlich eine Verschwörungstheorie. Und die brauchen wir auch nicht.

Geschichte, verändert von einem populären Buch, einer Utopie. Jeder liest es, und es vermittelt Ideen oder Anregungen für Ideen, es verändert ihr Denken, jeder fängt an, für eine bessere Welt zu arbeiten …

Werde verzweifelt. Marcuse: Eines der schlimmsten Anzeichen der Gefahr, in der wir schweben, ist die Tatsache, dass wir uns keinen Weg von hier zu einem Utopia vorstellen können. Es gibt kein Hinkommen.

Tue den ersten Schritt, und schon bist du da. Prozess, Dynamismus, der Weg ist das Leben. Wir müssen uns den Weg ausdenken. Unsere Phantasie ist stärker als ihre! Tue den ersten Schritt, und schon bist du unterwegs.

Und nun? In meinem Buch?

Starre auf den leeren Schirm. Meine Tochter seufzt im Schlaf. Ihr schlafendes Gesicht. Es ist eine Frage des Berührens, der Nähe, und wenn man an den, den man liebt, nicht herankommt – sie nicht sehen kann …

Wir schweben fünfunddreißigtausend Fuß über der Erde. Die Leute sehen sich einen Film an. Die blaue Krümmung der Welt, so ein großer Ort, so viel größer, als wir es uns je vorstellen können, bis etwas uns mitnimmt …

Worte tauchen auf und verschwinden für immer, wie



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