One More Chance - Befreit by Abbi Glines

Autor:Abbi Glines
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
ISBN: 3492968384
Herausgeber: Piper
veröffentlicht: 2014-08-10T22:00:00+00:00

Rush kam mit Nate im Arm und einer Schüssel undefinierbaren Inhalts wieder heraus. Nate entdeckte mich und klatschte in die Hände. »Schau mal, das ist dein gutgläubiger Onkel Grant, der den ganzen Scheiß immer wieder aufhebt, den du fallen lässt«, meinte Rush grinsend.

»Wenn du nicht aufpasst, fängt Nate in Blaires Nähe an zu fluchen, und du musst eine Woche auf der Couch pennen. Vielleicht verbannt sie dich auch unter die Treppe. Rache soll ja bekanntlich süß sein«, erklärte ich ihm in Anspielung darauf, dass Blaire auch in der Kammer unter der Treppe hatte schlafen müssen, als sie zum ersten Mal in Rosemary Beach aufgetaucht war.

Rush verdrehte die Augen, ließ sich nieder und setzte Nate auf sein Knie. »Falls dir mal so ein Wort rausrutschen sollte, geben wir einfach Onkel Grant die Schuld, oder, kleiner Mann? Zeig einfach auf ihn, und rette deinem Daddy den Arsch!«, schlug er vor.

»Was ist denn das in der Schüssel?«, fragte ich, als Rush seinem Sohn einen Löffel davon hinhielt. Nate drehte den Kopf weg. Cleveres Bürschchen! Das Zeug sah eklig aus.

»Haferbrei. Er hasst ihn«, meinte Rush und versuchte weiter, Nate den Brei schmackhaft zu machen.

»Wenn er ihn hasst, und das leuchtet mir ein, wieso fütterst du ihn dann damit?«, fragte ich.

Rush hob den Blick und sah mich an. »Na, weil Blaire das so will. Stell grundsätzlich keine Entscheidungen der Mama infrage. Niemals nie, verstehst du?«

Gut zu wissen.

»Ihr habt also den Herzschlag gehört?« Da Nate wirklich keinerlei Interesse am Essen aufbrachte, gab sich Rush geschlagen und stellte die Schüssel beiseite.

»Ja. Und endlich hat es sich irgendwie real angefühlt. Als wäre da wirklich ein kleines Lebewesen. Es war nicht nur Harlow – in ihr war noch ein anderer Herzschlag zu hören. Ein Herzschlag, den wir erschaffen haben. Tja, aber … ist es denn falsch, wenn ich mich mit diesem kleinen Wesen verbunden fühle? Wenn ich es beschützen möchte? Dabei kann ich doch Harlow nicht verlieren. Das geht einfach nicht. Also dürfte ich gar nicht so empfinden, oder?«

Rush sah auf Nate hinab und küsste ihn auf den Kopf. »Du fragst einen Mann, der ein Kind hat. Einen Mann, der sich im Zweifelsfall einer Kugel in den Weg werfen oder sich vor einen Truck schmeißen würde – für dieses Kerlchen würde ich einfach alles tun! Er ist mein Sohn. Der Gedanke, ihn nicht zu wollen, ist mir noch nie gekommen. Allerdings hat Blaires Leben auch nie auf dem Spiel gestanden. Eine Entscheidung wie ihr haben wir nie treffen müssen. Ich glaube, es ist ganz natürlich, dass du beim Hören des Herzschlags etwas empfunden hast. Ich habe wie ein kleines Kind geheult, als ich das erste Ultraschallbild von Nate gesehen habe. So was ist einfach sehr ergreifend, und die Reaktion ist völlig normal. Mach dich nicht fertig, weil du etwas liebst, das du mit der Frau, die du liebst, erschaffen hast. Insbesondere nicht, wenn sie es über alles liebt.«

Das klang logisch, doch mich quälte noch immer der Gedanke, dass Harlow für dieses Wesen, mit dem ich mich allmählich verbunden fühlte, ihr Leben aufs Spiel setzte.

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