Okeanos by Eberhardt del’Antonio

Okeanos by Eberhardt del’Antonio

Autor:Eberhardt del’Antonio [del’Antonio, Eberhardt]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman, Science fiction, DDR
Herausgeber: Greifenverlag zu Rudolstadt
veröffentlicht: 1988-12-15T00:00:00+00:00


Sehr begeistert war Seybal nicht, als ihm Blego mitteilte, er habe eine Beratung angesetzt, aber er konnte schließlich nicht verlangen, daß Blego ihn vorher um sein Einverständnis fragte. Außerdem hatte er selber angeordnet, daß die lebenden maritimen Ressourcen, die ihm selber wenig lagen, aber Blegos Interesse hatten, in dessen Obliegenheiten fielen.

Sollte er an dieser Beratung teilnehmen? Gewöhnt, in allem den Ton anzugeben, lockte es ihn natürlich, wenigstens als Beobachter mitzukommen. Aber das wäre nicht gut für Blegos Autorität.

Blego nahm Seybals Nachdenklichkeit nicht wahr, er war mit dem vielen Neuen, das auf ihn einstürmte, zu sehr beschäftigt.

„Was mich verblüfft, ist die Vielzahl der Aufgaben. Es wird ein Weilchen dauern, ehe ich von allen Gebieten wenigstens eine Ahnung habe: Krillverarbeitung und Erzbergbau, Pharmazie und Sedimentabbau… Wie schaffen Sie das bloß?“

Seybal stutzte ob der ungewohnten burschikosen Anerkennung und runzelte die Stirn. Aber dann schmunzelte er und wies einladend auf den Kaffee, den Frau Leipin ihnen hereinreichte. Sie saßen sich am Besuchertisch in Seybals Zimmer gegenüber.

Seybal wies aus dem Fenster. „Sehen Sie dort die gläsernen Hallen? Gemüsezucht in Hydroponik, beheizt durch Wärmepumpen. Und dort, neben dem Windkraftgitterdamm“, Blegos Blick folgte in Richtung des ausgestreckten Zeigefingers Seybals, der auf die andere Atollseite verwies, „in jenem Fabrikkomplex werden wir aus Plankton, Fischen und Krill Eiweiß gewinnen und daraus Plaste, Fasern und Gewebe herstellen, Papier aus Tang auch, Keramik und Glas aus Tiefseeton, -sand und -kalk. Arzneimittel aus maritimen Organismen. Vergessen Sie nicht, daß dies eine Experimentierinsel ist. Forschungsstätte vor allem. Aber schon mit ökonomischen Kennziffern belegt. Von der Rentabilität von OKEANOS hängt es ab, wie schnell die nächsten Inseln folgen.“

„Ich las davon“, sagte Blego. „Übrigens mit einer gewissen Skepsis.“

Seybal nickte. „Wäre mir auch so ergangen. Aber wenn man dann drin steckt, erscheint einem alles selbstverständlich. Dabei ist das ganze Projekt ja aus der Unzulänglichkeit einstmaliger Technik hervorgegangen. Inseln als Stützpunkte für Transozeanflüge. Vornehmlich für die Atlantiküberquerung. Aber damals gab es Schwierigkeiten, sie zu bauen.“

„Und heute brauchte man sie dafür nicht mehr“, warf Blego ein.

„Sie irren, Gregory Blego, OKEANOS ist der Anfang einer Kette von Inseln, die auch Schiffs- und Flugreisen nach Antarktika sicherer machen sollen. Und ökonomischer. Die Möglichkeit, unterwegs Kraftstoff aufzunehmen, erhöht die Nutzlasten!“



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